Hohenwart
Himmlischer Schulbesuch

Uiuiui - was Engelchen so alles wissen! Und dann doch tatsächlich brühwarm jenem Herrn im feierlichen Ornat verpetzen. An der Hohenwarter Schule war gestern der Nikolaus zu Gast - und sorgte da für ziemlich große Kinderaugen. <Autor>Von Ute De Pascale<?ZE></Autor>

06.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:19 Uhr
  −Foto: De Pascale

Hohenwart (DK) Und dann doch tatsächlich brühwarm jenem Herrn im feierlichen Ornat verpetzen. An der Hohenwarter Schule war gestern der Nikolaus zu Gast - und sorgte da für ziemlich große Kinderaugen.

So einen Nikolaus könnte irgendwie jede Schule gebrauchen. Und zwar das ganze Jahr über. Eine Art himmlische Instanz, die zwar einerseits mit dem Klassenverband nicht viel am Hut hat, andererseits jedoch bestens informiert ist. Einen, der nicht wirklich schimpft, aber dennoch ins Gewissen redet. Seine Informanten - die Engelchen -, von denen der Nikolaus bei seinem Besuch in Hohenwart so viel und gern erzählt, sind an diesem Tag zwar nicht an seiner Seite - macht nix, der Nikolaus hat ja sein güldenes Buch.

Darin fein säuberlich vermerkt ist gar Spannendes: Wer so alles toll im Unterricht mitarbeitet - und wer eher nicht so. Wer seine Hausaufgaben fleißig und gewissenhaft erledigt - und wer es damit nicht ganz so genau nimmt. Und ja, er wisse schon, wie schwer es falle, sich ordentlich zu melden, wenn man etwas weiß und das dem Rest der Klasse schnellstmöglich mitteilen möchte, versichert der Herr Nikolaus. Apropos mitteilen: Das mit dem Schwätzen, das höre er nicht so gern, tadelt er. Und Stiftespitzen könnte hin und wieder auch nicht schaden.

Neben den nicht ganz so erfreulichen Anmerkungen - und den kleinen Geschenksäckchen für jedes der Kinder - hat der himmlische Vertreter aber auch jede Menge Lob im Gepäck: "Vor allem in Rechtschreibung verbessert ihr euch stetig!" Oder: "Fast alle von euch schreiben schon so schön!" Und als er irgendwann vor der 1B erscheint, hat der Nikolaus auch über sie eine ganz formidable Info im Hinterkopf: die nämlich, dass es in dieser Klasse ja "ganz viele liebe Kinder" gebe; auch das hätten ihm seine Engelchen geflüstert - die haben selbstverständlich absolut recht, sind sich die Herrschaften in der 1B einig.

Je kleiner die Kinder, desto inbrünstiger hängen sie an Nikolaus' Lippen; glauben ihm beispielsweise aufs Wort, dass es doch, statt zu streiten, viel schöner ist, höflich und rücksichtsvoll miteinander umzugehen, und lauschen andächtig, wenn er ihnen ins Gewissen redet: "Probleme kann man auch mit Worten lösen!" Hübsch haben sie allesamt ihre Klassenzimmer dekoriert, mit Adventskranz, beleuchtetem Christbaum oder Willkommensgruß für den himmlischen Vertreter, was ziemlich sicher auf das Konto von Lehrern wie Veronika Händel aus der 4B, Margit Binn aus der 2A oder Bettina Lauermann aus der 1B geht. Freilich schaut der Nikolaus nicht nur bei ihnen vorbei.

Treppe rauf, Treppe runter, den langen Gang entlang, schon wieder ein paar Stufen hoch und das Ganze dann wieder zurück - nein, einfach hat es so ein Nikolaus nun wirklich nicht, in einem derart großen Schulgebäude. Doch die Mühe lohnt: Auch für ihn selbst gibt es nämlich Geschenke. Zwar nicht in Form von Apfel, Nuss und Mandelkern, sondern vielmehr ideeller Art. Ein gitarrenbegleitetes "Klingglöckchen" etwa, ein Gedicht vom "Rumpelsack", oder ein "Lasst uns froh und munter sein", sogar mit Flöteneinstieg und -finale. Da freut er sich, der Nikolaus: "Meine Engelchen im Himmel könnten es nicht besser."

Wie alt er denn eigentlich sei, will eins der Kinder von dem großen bärtigen Mann ganz in Rot wissen. "Ich bin so alt - die Zahl habt ihr noch gar nicht gelernt", antwortet der.

Auch wenn er dazwischen meint, jetzt aber wirklich, jetzt rede er aber echt mal scharf - so richtig klappen mag das irgendwie nicht. Denn hinter diesem feuerroten Kostüm scheint sich jemand zu verbergen, der es einfach unglaublich lieb meint mit den Kleinen. Und die scheinen das durchaus zu spüren. Und auch wenn der Nikolaus felsenfest behauptet: "Von drauß' vom Walde komm ich her" - dahin zurückkehren dürfte er ziemlich sicher nicht. Eher liegt da nahe, dass der Herr Nikolaus - so irgendwann mal wieder seinem feuerroten Kostüm entstiegen - auch noch die nächsten Tage, Wochen und Monate an der Hohenwarter Schule verbringen wird. Denn der Nikolaus, das ist niemand anderes als Arno Hoffmann. Und wenn der nicht in himmlischer Mission durch die Schulgänge strawanzt, dann tut er das als Mitglied des Hohenwarter Lehrerteams um Doris Nouchkioui-Schwarz von der Schulleitung.

Übrigens gebe es ja neben ihnen noch jemanden zu loben, erzählt der Nikolaus den Kindern. Und zwar die Lehrer, die sich "sehr, sehr bemühen, zum Wohl der Kinder jeden Tag so viel Mühe und Kraft in ihre Arbeit stecken". Woher er auch das schon wieder weiß? Na von seinen - offenbar ziemlich geschwätzigen - Engelchen natürlich.

Ute De Pascale