Schrobenhausen
Schutzpatronin gegen Gewitter

Der 26. Juli ist der Festtag der Heiligen Anna

25.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Die Heilige Anna in der Salvatorkirche in Schrobenhausen. −Foto: Foto: Speiseder

Über die Geschichte der Heiligen Anna, der Gottesmutter Marias, ist wenig bekannt.

Ihr ursprünglicher Name wird in alten syrischen Schriften mit "Dina" angegeben. Erst nach der Geburt Mariens heißt sie "Hanna" (die Begnadete). In der Heiligen Schrift wird Sankt Anna nicht erwähnt. Und dennoch wird Anna, der Mutter Mariens, eine große Verehrung zuteil. Bereits im Jahre 550 wurde in Konstantinopel ihr zu Ehren eine Kirche erbaut.

Der Anna-Kult erreichte in Europa im späten Mittelalter seinen Höhepunkt, als 1481 Papst Pius IV. den Gedenktag der Anna in den römischen Kalender aufnahm; 1584 bestimmte Papst Gregor XIII. ihren Festtag. Im Jahre 1558 wurde ihr Tag für die ganze Kirche vorge-schrieben. Sie ist zum Inbegriff der Mütterlichkeit geworden und man sieht sie in unzähligen Darstellungen auch zusammen mit der Gottesmutter und dem Kinde Jesu, wobei man nicht einmal weiß, ob sie ihren Enkel, das göttliche Kind, überhaupt noch gekannt hatte. Bruderschaften nannten sich nach ihr. Sie wurde zu einer Lieblingsheiligen des katholischen Volkes, zur Patronin der Mütter. Die Schwestern der Heiligen Anna üben ihre Arbeit im Krankenhaus aus, in der Pflege von Müttern und Wöchnerinnen, in Kinderheimen und Waisenhäusern.

Anna ist Schutzpatronin gegen Gewitter. Um den Annatag herum beginnen die sommerlichen Hundstage, die bis in den August hinein andauern; diese Jahreszeit wird durch den Aufgang des Hundssterns, des Sirius im Sternbild des großen Hundes, bestimmt und zeichnet sich durch große Hitze und die damit einhergehenden Gewitter aus.

Edmund Speiseder