Schrobenhausen
Er war der sechste Bischof von Rom

Heute ist der Festtag des heiligen Alexander - Märtyrerreliquie in der Schrobenhausener Stadtpfarrkirche

02.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:05 Uhr
Der Heilige Alexander in der Stadtpfarrkirche St. Jakob. −Foto: Foto: Speiseder

Die Stadtpfarrei St. Jakob in Schrobenhausen besitzt ein ganz besonderes Kleinod, eine Reliquie des Märtyrers Alexander, der heiliggesprochen wurde.

Papst Alexander I. war der sechste Bischof von Rom. Sein Amt führte er nach Papst Evaristus aus. Nach ihm folgte Papst Sixtus. Im Laufe der Jahrhunderte wird die Lebensgeschichte von Alexander dem Märtyrer mit der von Alexander der Via Nomentana gleichgesetzt, dessen Gedenktag wie der des Bischofs von Rom wird am 3. Mai begangen. Alexander übernahm im zwölften Regierungsjahr von Kaiser Trajan, also in der Zeit um 109 oder 110 n. Chr. , das Bischofsamt. Bereits nach zehn Jahren verstarb Alexander im dritten Regierungsjahr Kaiser Hadrians, also nach dem Jahre 119.

Die Quelle "Liber Pontificalis" (Liber Pontificalis ist eine chronologisch geordnete Sammlung von Biografien der Päpste) beschreibt ihn als einen Sohn eines Römers namens Alexander aus der Region Caput Tauri. Er sei zehn Jahre, sieben Monate und zwei Tage Bischof von Rom gewesen und starb zur Zeit des Kaiser Trajan während des Konsulats von Aemilius Aelianus und Antistius Vetus im Jahre 116. Der Bischofsstuhl blieb für 35 Tage vakant, bevor Papst Sixtus die Nachfolge antrat. Alexander soll die Märtyrerin Balbina und deren Vater Quirinius, der ebenfalls das Martyrium erlitt, zum Christentum bekehrt und getauft haben.

Durch seine Überzeugungskunst und Frömmigkeit bekehrte er viele Ratsherren zum christlichen Glauben und verfügte etliche Gesetze für seine Kirchendiener: Kein Kleriker soll von einem weltlichen Gericht belangt werden. Ein Priester solle nur eine Messe am Tag feiern. Hostien, die in der Messe verwendet werden, dürfen nur aus ungesäuertem Teig gemacht werden. Außerdem, dass man Weihwasser in Kirchen und Schlafräumen zur Abschreckung der Teufel beibehalten soll.

In der St. Jakobskirche findet man neben dem Reliquienschrein diesen Hinweis: "Diese Skulptur birgt die Gebeine des heiligen Märtyrers Alexander. Sie wurden im Jahre 1710 aus den römischen Katakomben im Triumphzug nach Schrobenhausen überführt. Die Kirche feiert das Gedächtnis dieses Märtyrers alljährlich am 3. Mai. "

Im Zuge dieser Übertragung der Gebeine gelangten auch Reliquien des Heiligen im Jahre 834 nach Freising und nach Aschaffenburg in die Stiftskirche St. Peter und Alexander

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Edmund Speiseder