Ein Helfer bei allen Halskrankheiten

Der Gedenktag des Heiligen Blasius ist der 3. Februar

01.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:43 Uhr
Bildnis des Heiligen Blasius mit seinen Attributen, den gekreuzten Kerzen, in der Schlosskapelle in Niederarnbach. −Foto: Hammer

Seit dem elften Jahrhundert wird an Mariä Lichtmess und vor allem am 3. Februar, dem Blasiustag, der symbolkräftige Blasiussegen erteilt.

Über zwei in Kreuzform gebundenen Kerzen spricht der Priester beim "Einblaseln" vor jedem Gläubigen die Segensformel "Auf die Fürbitte des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und vor allem Bösen". Aber warum gerade Halskrankheiten? Diese Zuordnung geht auf die Legende des Heiligen Blasius zurück. Er zählt als großer Wundertäter zu den 14 Nothelfern. Er war ein frühchristlicher Märtyrer. Blasius wurde in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts (also nach 250 n. Chr. ) in Sebaste, dem heutigen Sivas am Halys, im östlichen Kleinasien in Armenien in der Türkei geboren. Er war Arzt und wurde später Bischof von Sebaste, das damals die Hauptstadt der römischen Provinz Armenien war. Bei der Christenverfolgung unter Kaiser Valerius Licinius sind die meisten Christen aus Sebaste geflohen. Blasius wurde jedoch von seinen Verfolgern gefangen genommen und ist gemartert worden. Nach grausamen Misshandlungen ist Blasius im Jahr 316 zum Tod verurteilt worden. Er starb den Märtyrertod. Die Legende berichtet, dass Blasius bis zu seiner Enthauptung seinen Glauben verteidigte und betete.

Der Heilige wird als Schutzpatron bei Halskrankheiten verehrt. Nach der Legende soll der armenische Bischof Blasius durch sein Gebet ein Kind gerettet haben, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Die "Legenda Aurea", die "Goldene Legenda" des Dominikanermönchs und späteren Erzbischofs von Genua, Jacobus Voragine (1230 bis 1298), war das wohl populärste und am weitesten verbreitete religiöse Volksbuch des Mittelalters. Schon hierin ist die Legende vom "Heiligen Blasius" und unter anderem auch die Geschichte mit der Fischgräte enthalten.

Der Brauch des Blasiussegens lässt sich bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen. Dargestellt wird er meist im Gewand eines Bischofs mit Stab und Mitra mit zwei gekreuzten oder ineinander geflochtenen Kerzen. Schon frühzeitig sah man in St. Blasius einen zuverlässigen Patron. Die Beliebtheit des Heiligen zeigen die vielen Patronate, die ihm zugedacht wurden. Er ist Schutzpatron der Ärzte, Kammmacher, Blasmusikanten, Bauleute, Maurer, Gipser, Gerber, Schuhmacher, Schneider, Weber und Wollhändler. Er wird nicht nur bei Halsbeschwerden und Erstickungsgefahr angerufen, sondern auch bei Kinderkrankheiten, Blasenleiden, Blutungen, Zahnschmerzen, Geschwüren und der Pest und um eine gute Beichte.

Zum Sankt-Blasius-Tag bildeten sich auch einige Bauernregeln heraus: "Sankt Blasius ist auf Trab, er stößt dem Winter die Hörner ab" oder "Kerzensegen im Schnee, Palmkätzchenweihe im Klee" und "Sankt Blasius ohne Regen, folgt ein guter Erntesegen".

Im religiösen Volksglauben wurde er zum Patron vieler Kirchen und Kapellen. In sehr vielen Kirchen sind Darstellungen des Heiligen Blasius zu finden, als Heiligenfiguren oder in Glasfenstern. Im Schrobenhausener Raum ist in Niederarnbach die Schlosskapelle dem Heiligen Blasius geweiht.

Hans Hammer