Schrobenhausen
Die heilige Margareta von Antiochien

Der Gedenktag der Jungfrau und Märtyrerin ist der 20. Juli

19.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:46 Uhr
Hans Hammer
In dem Glasfensterzyklus in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schrobenhausen, der in zwei Perioden von Josef Dering 1947 bis 1951 und 1977 bis 1984 geschaffen wurde, befindet sich über der Reliquiennische des Heiligen Alexander das "Märtyrer-Fenster". Hierin ist auch die Heilige Margareta mit dem Drachen dargestellt. −Foto: Foto: Hammer

Die Heilige Margareta ist eine der Lieblingsheiligen des deutschen Volkes und somit die Schutz- und Namenspatronin vieler Tausender.

Sie wird in der Ostkirche Marina genannt. Zu deutsch bedeutet der Name "Perle".

Die Heilige Margareta wurde in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts als Tochter eines heidnischen Priesters in Antiochia in Pisidien, der heutigen Türkei, geboren. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wurde sie von ihrer christlichen Amme im christlichen Glauben erzogen. Als der Vater erst nach Jahren die Abkehr vom Götzentum bemerkte, denunzierte er seine Tochter beim Statthalter Olybrius. Nach der Legende war dieser von der Schönheit des jungen Mädchens so angetan, dass er nicht nur versuchte sie vom Christentum abzubringen, sondern sie auch zu seiner Frau machen wollte. Er wurde aber von ihr aus Überzeugung zu ihrem christlichen Glauben abgewiesen. Sie erklärte ihm mutig, dass sie ihr Leben ihrem himmlischen Bräutigam Jesus Christus geweiht habe. Der gedemütigte Olybrius rächte sich dafür umso grausamer. Er ließ Margareta an den Haaren aufhängen, mit Fackeln anbrennen und in siedendes Öl werfen. Margareta aber blieb unverletzt. Sie wurde ins Gefängnis geworfen. Mehrfach erschien ihr der Teufel in Gestalt eines riesigen Drachen, der sich um sie wand, um sie zu verschlingen. Er zerbarst jedoch durch das Kreuzzeichen, das Margareta über ihn machte. Das Volk war von diesen Wundern dermaßen beeindruckt, dass sich die Menschen offen zum Christengott bekannten und taufen ließen. Da kannte der Zorn des Statthalters Olybrius keine Grenzen mehr. Er ließ Margareta auf einem öffentlichen Platz enthaupten. Auf dem Weg zur Richtstätte betete sie für ihre Verfolger und Peiniger. Sie ist im Jahr 305 als jungfräuliche Märtyrerin gestorben.

Über ihrem Grab wurde später eine Kirche erbaut. Durch die Kreuzfahrer wurde ihr Name auch im Abendland bekannt. Ihre Reliquien wurden von Papst Urban III. im Jahre 1185 nach Montefiascone in der Toskana überführt. Die Verehrung der Heiligen Margareta wurde besonders vom Zisterzienserorden gefördert. Margareta war eine der "Stimmen", von denen später Jeanne d'Arc geführt wurde. Viele Kirchen und Kapellen sind dem Patronat der Heiligen Margareta geweiht. Die meisten befinden sich jedoch außerhalb der geschlossenen Ortschaften.

Zusammen mit den Märtyrerinnen und Nothelfern Katharina und Barbara zählt sie zu den "Drei heiligen Madln". Der Volksmund sagt: "Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, sind die drei heiligen Madl". Sie gelten als die Beschützerinnen des "Nähr-, Lehr- und Wehrstandes". Zusammen mit der Heiligen Dorothea sind sie die vier "Virginescapitales", "die wichtigsten Jungfrauen". Die Heilige Margareta ist eine volkstümliche Heilige, die im religiösen Glauben einst als die mächtigste und bekannteste Fürbitterin unter den "Vierzehn Nothelfern" angesehen wurde.
Sie wird angerufen bei schweren Geburten (da sie nach der Legende unversehrt aus dem Leib des Drachen befreit wurde), Gesichtskrankheiten und Wunden und gegen Unfruchtbarkeit.
Als Nothelferin ist sie Schutzpatronin der Bauern, Hirten, Jungfrauen, Ammen, Frauen, Mädchen und der unfruchtbaren Ehefrauen. Der Gedenktag der Jungfrau und Märtyrerin ist der 20. Juli. Der Margaretentag war für die Bauern einer der wichtigsten Lostage des Jahres. War das Wetter zuvor gut, begann an diesem Tag die Ernte. Wenn es an Margareta regnet, kommt das Heu schlecht heim. Zum Margaretentag bildeten sich auch einige Bauern- oder Wetterregeln heraus: "Margaretenregen, wird erst nach Monatsfrist sich legen", oder "An Margareten Regen, bringt dem Heu und den Nüssen keinen Segen".

Hans Hammer