Schrobenhausen
Der heilige Klosterpförtner

Bruder Konrad wurde vor 200 Jahren geboren - Sein Gedenktag ist der 21. April

20.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:58 Uhr
Hans Hammer
Der heilige Bruder Konrad in der Darstellung als Kapuzinermönch, der einem Kind ein Stück Brot schenkt, in der Pfarrkirche St. Andreas in Langenmosen. −Foto: Foto: Hammer

Schrobenhausen (SZ) Es gibt viele Möglichkeiten seinen eigenen Weg zu finden.

Im Nachhinein erweisen sich manche als närrisch, andere als klug und einige zumindest als erfolgreich. Der Weg, den der heilige Bruder Konrad beschritten hat, erscheint nach wie vor als sonderbar.

Er wurde am 22. Dezember 1818 als Johann Evangelist Birndorfer auf dem "Venus-Hof" bei Parzham in der Pfarrei Wenig bei Bad Griesbach im Rottal als elftes von zwölf Kindern geboren. Zu seinem 200. Geburtstag in diesem Jahr wurde das "Bruder-Konrad-Jahr" ausgerufen. Seine Eltern waren die tiefgläubigen Bauersleute Bartholomäus und Gertrud Birndorfer. Er arbeitete als Knecht auf dem elterlichen Hof, den er übernehmen sollte, fühlte sich aber von Kindheit an zu Gott hingezogen. "Vom Venushof-Hansl müssen wir das Beten lernen", sagten die Nachbarn in Parzham über Johann Birndorfer. Er wollte in ein Kloster eintreten. Allerdings war es nicht leicht für ihn, Aufnahme zu finden. Immer wieder wurde er abgewiesen und so musste er den Wunsch aufgeben, Priester zu werden. Erst im Alter von 31 Jahren trat er 1849 als Laienbruder in den Kapuzinerorden und das Kloster St. Anna, dem heutigen St. Konrad Kloster in Altötting, ein. An der Klosterpforte wirkte er 41 Jahre und fand an diesem Platz seine Lebenserfüllung. Da den Kapuzinern die Betreuung der Wallfahrer in Altötting oblag, war dies eine sehr arbeitsintensive Aufgabe, oft bis zu 18 Stunden am Tag. Er zeichnete sich durch Gebetseifer, Dienstbereitschaft und aufopfernde Liebe aus. Er wurde vom Volk geliebt und von den Wallfahrern verehrt.

Im Alter von mehr als 75 Jahren konnte er seinen Dienst wegen der Beschwerden des Alters nicht mehr verrichten, aber noch in der Stunde seines Todes raffte er sich von seinem Lager auf und wollte zur Tür gehen, da er glaubte, dass der stellvertretende Pförtner die Glocke überhört habe. Dabei brach er zusammen und nur einige Tage später verstarb er am 21. April 1894. In der Kirche des Klosters in Altötting fand Konrad seine letzte Ruhestätte. Sie wurde 1953 in "Bruder-Konrad-Kirche" umbenannt.

Der heilige Bruder Konrad ist Patron der katholischen Burschenvereine, des seraphischen Lebenswerks und dritter Patron des Bistums Passau. Er wird angerufen in allen Nöten. Dargestellt wird er als Kapuzinermönch, oft an der Klosterpforte, oft auch Brot austeilend oder mit einem Kreuz in den Händen.

Hans Hammer