Der Engel mit dem Schwert

Am 29. September ist der Gedenktag des Heiligen Michael

28.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:34 Uhr
In der Langenmosener Kirche kann man ihn sehen: den Heiligen Michael mit Schwert. −Foto: Speiseder

Der Heilige Michael ist der große Fürst der himmlischen Heerscharen: Er war der Überlieferung nach der Engel mit dem Schwert, der Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben hat, der den Lebensbaum bewachte und der Seth einen Zweig vom Baum der Erkenntnis reichte.

Er war es, der Hagar, der von Abrahams eifersüchtiger Frau Sara vertriebenen Magd, die Quelle zur Rettung ihres und ihres Sohnes Leben war. Er ist der in zahlreichen Werken erscheinende Drachentöter, der in mächtiger Bewegung, gerüstet mit großen Flügeln, den Drachen zu seinen Füßen mit der Lanze durch-bohrt. Er hindert auch Abraham daran, seinen Sohn Isaak zu töten.
Weil er das Gute verkörpert, gilt er auch als Widersacher der heidnischen Götter, besonders des Wotan. Seine besondere und am häufigsten dargestellte Aufgabe erfüllt er beim jüngsten Gericht. Als ritterlichen Helden und Führer verehren ihn die Langobarden und Normannen auf ihren Fahnen und Bannern. In einem Kampfgesang wird er als Schutzherr des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation angerufen. Aber auch der Ritterschlag der Knappen geschieht im Namen Gottes, St. Michaels und St. Georgs. Seine Posaune erweckt die Toten aus den Gräbern; er trägt die "Waffen Christi" oder veranlasst die Engel, sie zu tragen.
Sein Festtag wird auf dem Konzil von Mainz im Jahre 813 durch Ludwig den Frommen festgelegt. Von frühchristlicher Zeit an ist Michael dem Erzengel Gabriel ebenso der Madonna zugeordnet. Seit der Liturgiereform feiert der Kirche an diesem Tag vier Erzengel neben Michael und Gabriel auch Raphael und Uriel.

Edmund Speiseder