Großbrand im Kühbacher Ortsteil Paar hat Auswirkungen auf das Wasser

Löschschaum und Diesel töten Fische

12.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:28 Uhr
Großbrand im Kühbacher Ortsteil Paar hat Auswirkungen auf das Wasser . −Foto: Schalk

Paar - Einen Tag nach dem Großbrand in Paar bei Kühbach ist die Brandursache noch immer unklar. Wie Maria Enslin, eine Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, am Mittwoch erklärte, hätten die Brandermittler der Kriminalpolizei Augsburg den Brandort erst spät betreten können, weil bis in den Dienstagnachmittag hinein Nachlöscharbeiten erforderlich waren.

Auch zur Schadenshöhe gebe es aktuell keine neuen Erkenntnisse. Die Polizei hatte den Sachschaden am Dienstag auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.

In den frühen Morgenstunden am Dienstag war eine Maschinenhalle auf dem Anwesen des Lohnunternehmens Krammer bis auf die Grundmauern niedergebrannt. 250 Einsatzkräfte kämpften in der Spitze gegen die Flammen. Verletz wurde niemand. Allerdings brannte ein teurer Kartoffelvollernter, der in der Halle untergebracht war, vollständig aus.

Das sorgte offenbar für Probleme im nahe gelegenen Fluss Paar. Der Dieseltank des Vollernters lief während des Brands aus und gelangte in Entwässerungsrohre, die in den Umlaufgraben führen. Dieser Bach zweigt von der Paar ab und mündet wenig später wieder in den Fluss. So gelangte eine unbekannte Menge an Diesel, Löschwasser und Schaum ins Wasser. Diverse Fische verendeten. Das hatte Karl-Josef Gerum, Vorsitzender des Kreisfischereivereins Aichach, bereits am Dienstag bestätigt. Zusammen mit Peter Holzmann vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth war er vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Ein paar tote Fische fanden die beiden, übrige Tiere könnten, nach Einschätzung des Fischers, bereits abgetrieben worden sein.

Sophie Schumann-Beck vom Wasserwirtschaftsamt erklärte dazu: "Wir können davon ausgehen, dass das Löschwasser-Schaum-Gemisch im Wasser zum Fischsterben geführt hat." Die Feuerwehr hatte den Umlaufgraben allerdings schnell mit Hilfe von Erde abgeriegelt um dafür zu sorgen, dass kein weiteres Löschwasser oder Diesel in die Paar gelangt. Später pumpten die Wehren das verschmutzte Wasser ab und ließen frisches nachlaufen.

Die toten Fische werden nun am Landesamt für Umwelt pathologisch untersucht, um die genaue Todesursache festzustellen. Eine biologische Kartierung Anfang nächster Woche soll überdies klären, in welchem Zustand sich die Mikroorganismen im Umlaufgraben befinden. "Ob wir noch eine Gewässerprobe von der Paar nehmen, müssen wir noch klären", so Schumann-Beck. Karl-Josef Gerum hatte am Dienstag auf Nachfrage mitgeteilt, dass wohl zwei Drittel des Umlaufgrabens "tot" wären.

Bastian Brummer