Gerolsbach
Kreisvorsitzender Straub schießt sich auf Stefan Maurer ein

27.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:06 Uhr

Gerolsbach (bdh) Der Gerolsbacher UB-Fraktionssprecher Stefan Maurer wird wohl CSU-Mitglied bleiben – außer, er tritt selbst aus. Der Pfaffenhofener Kreisvorsitzende der Christsozialen, Karl Straub, schätzte die Chancen, Maurer aus der Partei zu werfen, als gering ein.

Ein Grund für Straub, mit Maurer nun auf Schmusekurs zu gehen, ist das nicht – ganz im Gegenteil: "Ich habe meine Meinung über Stefan Maurer geändert", sagte der Wolnzacher: "Ich bin nicht der Meinung, dass der ernst zu nehmen ist. Ich glaube, dass er krank ist." Vor einem Vierteljahr – kurz nach der Razzia im Gerolsbacher Rathaus – hatte Straub angekündigt, gegen Maurer wegen "jahrelangem parteischädigenden Verhaltens" ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten. Weit fortgeschritten ist das offensichtlich noch nicht. "Wir werden ihn zum freiwilligen Austritt auffordern", sagte Straub nun in Gerolsbach, prophezeite aber: "Er wird dem nicht nachkommen." Also werde sich das Parteischiedsgericht mit der Sache zu befassen haben. "Wir werden dieses Ding nicht gewinnen", meinte Straub, aber: "Es war uns ganz wichtig, ein Zeichen zu setzen: Lieber Stefan Maurer, du bist in der CSU nicht mehr willkommen." Maurer ist seit mehr als 20 Jahren CSU-Mitglied, hatte aber vor der Kommunalwahl 2008 seine eigene Gruppierung gegründet, die Unabhängigen Bürger (UB), und war für sie auch als Bürgermeisterkandidat gegen Martin Seitz angetreten.

Bei der Gerolsbacher CSU-Jahreshauptversammlung nahm sich Karl Straub die Zeit, noch ein wenig mehr gegen Stefan Maurer zu giften: "Man kann sich Prominenz auch anders erwerben", meinte der Kreisvorsitzende, der auch kritisierte, dass sich Maurer gegen jede Weiterentwicklung stemme: Wenn Leute wie der UB-Chef das Sagen hätten, "dann würde wir heute noch das Licht mit dem Hammer ausmachen". Und auch im Rahmen der Stimmkreisreform hatte Straub eine Idee: "Einen Bürger würde ich gerne nach Neuburg-Schrobenhausen abgeben", und es war klar, wen der Wolnzacher damit meinte. Das Problem, so Straub weiter, sei nur, dass diesen einen Bürger auch im Nachbarlandkreis niemand werde haben wollen . . .