Gerolsbach
Ganz Gerolsbach war auf den Beinen

Die Bavaria-Schützen feierten ihr 125-jähriges Bestehen mit Kabarett, einem Gottesdienst, einem Festumzug und vielen Gästen

01.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:36 Uhr
Einzug in die Festhalle: Die Bavaria-Schützen, angeführt von ihren Festdamen, zelebrierten ihren Auftritt vor dem jubelnden Publikum. −Foto: Fotos: Steurer

Gerolsbach (SZ) Ein seltenes Jubiläum feierten die Gerolsbacher Bavaria-Schützen am Wochenende: Der Verein wurde 125 Jahre alt. Gestern zog ein prächtiger Festzug bei Bilderbuchwetter mit 46 Vereinen und acht Blaskapellen durch den Ort. Der Festsonntag wird mit Sicherheit in die traditionsreichen Annalen des Vereins eingehen.

Der Morgen des Festsonntags begann traditionell, als Johann Schmidmeir mit der vereinseigenen Böllerkanone den Gerolsbacher Bürgern krachend anzeigte, dass es etwas Besonderes zu feiern gibt. Nachdem die Festdamen von Vorstand und Festausschuss der Bavaria-Schützen vom Schützenheim abgeholt worden waren, stellten sie sich an der Festhalle auf und empfingen die herbeiströmenden Vereine aus nah und fern. Bavaria-Schützenmeister Matthias Schaipp hieß sie zusammen mit der Bavaria-Fahnenabordnung mit Peter Popfinger jun., Alexander Schwertfirm und Andreas Obermair und der Festkapelle Junkenhofen willkommen.

Die Festhalle, eine mit frischem Grün, Blumen und weiß-blauen Fahnen festlich ausgestattete Holzlagerhalle des Sägewerks Felber, füllte sich zusehends. Die Festbedienungen hatten alle Hände voll zu tun, um denm Weißwursthunger der Gäste Genüge zu tun. Die Reihen beruhigten sich, als um 10 Uhr der festliche Gottesdienst begann.

Pater Andreas Seidler, der die Messe mit der musikalischen Unterstützung der Kapelle Mittendrin zelebrierte, wies in seiner Predigt auf die Tradition der Schützenvereine hin. Der Schützensport könne eine positive Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung spielen, so Pater Seidler. "Respekt, Rücksicht und Teamgeist werden in den Schützenvereinen seit ehedem gepflegt" , sagte er. Danach erteilte er dem Verein, der 1984 geweihten Fahne und insbesondere den neuen Fahnenbändern von Schirmherrin Gerti Schwertfirm, dem Festausschuss, den Festdamen und der Fahnenabordnung den kirchlichen Festsegen, "damit der Zusammenhalt auch die kommenden 125 Jahre so vorbildlich und mustergültig vorhanden ist, wie er es die 125 Jahre zuvor auch schon gewesen war."

Nach dem festlichen Gottesdienst sprach Schirmherrin Gerti Schwertfirm zu den Besuchern in der vollen Festhalle. Sie lobte die Organisatoren und die Helfer, die einen würdigen Rahmen geschaffen hätten, aber auch die vielen Vereine von nah und fern, die mit ihren Fahnen, den Abordnungen und Mitgliedern dem Fest einen bunten Rahmen gaben.

Danach spielte die Festkapelle Junkenhofen auf und viele nutzen die Gelegenheit zu einem Mittagessen. Ehe die Tische vollständig von Tellern und Bestecken abgeräumt waren, brachen die ersten schon zur Vorbereitung des Festumzugs auf. Festleiter Schaipp gab die Aufstellordnung an. Punkt 14 Uhr begannen die 55 Böllerschützen des Schützengaues Schrobenhausen mit einem eindrucksvollen Gedonner, das weit über die Ortsgrenzen Gerolsbachs hörbar war. Danach bewegte sich der stattliche Festzug in Richtung Rathaus, die Straße gesäumt von zahlreichen Besuchern aus den umliegenden Orten und Gemeinden.

Der bunte und farbenfrohe Zug ging durch Hofmarkstraße, vorbei am Rathaus in die Pfaffenhofener Straße. Gerolsbach war herausgeputzt wie selten zuvor und die Zuschauer applaudierten, wenn sich die Fahnenschwinger gegenseitig antrieben, ihr Können zu zeigen.

Als der Kopf des Zuges über die Brücke marschierte, begann der finale Abspann des Festumzugs. Der Jubelverein erreichte die Festhalle und bezog spalierartig Position am Eingang, um die danach ankommenden Vereine und Festgäste würdig zu empfangen. Drinnen heizte die Festkapelle De Kniabiesla ein. Die ankommenden Vereine formierten sich beidseitig zur Gasse, um den Einzug des Jubelvereins zelebrieren zu können. Fahnenjunker Peter Popfinger jun. schwenkte vom Eingang weg in kräftigen Zügen die Vereinsfahne, gefolgt von den Begleitern Alexander Schwertfirm und Andreas Obermair. Die Festhalle tobte bei der gelungenen Vorführung.

Nun hatten De Kniabisesla das Zepter vollständig übernommen und sorgten dafür, dass die Stimmung nicht abzureißen begann. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, noch ein Getränk zu sich zu nehmen. Andere brachen auf, da sie mitunter noch einen langen Heimweg hatten. Der Abend war schon angebrochen, als sich die Reihen zu lichten begannen.

Am Samstagabend hatte es in der Festhalle einen interessanten Rückblick auf die 125-jährige Geschichte der Bavaria-Schützen gegeben. Dabei hatten der Männergesangsverein Rauhe Gurgl und der Frauenchor ChoryFeen einen Auftritt. Am späteren Festabend sorgten die High Diddle Dums für die musikalische Unterhaltung der vielen Gäste.

Am Freitagabend nahmen Da Huawa, da Meier und I die Gerolsbacher mit auf eine Zeitreise und sorgten in der vollen Festhalle für Kabarett vom Feinsten (eigener Bericht folgt).

Helmut Steurer