Aresing
Frustriertes Warten auf ein Signal aus München

Verbandsräte aus Aresing und Gachenbach wissen weiterhin nicht, wie es mit der Bischof-Sailer-Schule weitergeht

14.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:14 Uhr
Schlechte Stimmung in der Schulverbandsversammlung: Zumindest die CSU-Vertreter im Gremium wie der Gachenbacher Bürgermeister Alfred Lengler (2. v. r.) schimpften auf Kultusminister Michael Piazolo (FW). Georg Hartmann (FW, l.) dagegen meinte, Lengler hätte genug Zeit für Gespräche im Ministerium gehabt, als das noch CSU-geführt war. −Foto: Preckel

Aresing (SZ) Noch immer keine Antwort aus dem Kultusministerium!

Gachenbachs Bürgermeister Alfred Lengler (CSU) machte am Mittwochabend bei der Schulverbandsversammlung in Aresing seinem Ärger Luft. "Das ist eine Unverschämtheit", wetterte Lengler in Richtung München. Von Minister Michael Piazolo (FW) gebe es noch immer keine Aussage zur Zukunft des Mittelschulstandorts Aresing - und diese Aussage sei unbedingt erforderlich, um in der Schulverbandsversammlung, deren stellvertretender Vorsitzender Lengler ist, Planungssicherheit zu haben und über Sanierung oder Neubau der Aresinger Schule entscheiden zu können.

Seinen Frust über die Verschleppung der Entscheidung drückte auch der Verbandsvorsitzende und Aresinger Bürgermeister Klaus Angermeier (CSU) aus: "Wenn es aus München heißen würde, dass sie noch ein wenig Zeit bräuchten, dann gäbe es wenigstens eine Aussage", meinte er. Aber obgleich bei der Regierung alle Fakten bekannt seien, passiere bisher nichts, zeigte sich Angermeier enttäuscht. Wie berichtet, hapert es an der Bischof-Sailer-Schule an allen Ecken und Kanten. "Es ist aber auch nicht so, dass wir in einer Bruchbude hausen", beschwichtigte der Verbandsvorsitzende etwas. Um aber eine Sanierung oder gar einen Neubau angehen zu können, brauche der Schulverband jetzt endlich eine klare Aussage zum Bestand der Mittelschule.

Angermeier brachte in Erinnerung, dass bereits 2016 bei einem Architekturbüro eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sei. Diese sei Ende 2016 abgeschlossen und den Gemeinderäten aus Aresing und Gachenbach vorgestellt worden. So sehe die Machbarkeitsstudie einen Neubau mit Kosten von rund 16 Millionen Euro oder eine Sanierung mit Erweiterung, die mit rund zwölf Millionen Euro zu Buche schlägt, vor. Bevor die Gremien die notwendigen Entscheidungen treffen, so Angermeier weiter, müssten aber Gespräche geführt werden - mit dem Kultusministerium und der Regierung von Oberbayern über den Mittelschulstandort Aresing und mit dem Landkreis über die weitere Entwicklung der gleich neben der Bischof-Sailer-Schule gelegenen Walter-Asam-Schule mit dem Sonderschulförderzentrum.

Im November des vergangenen Jahres hatte die Leitung der Bischof-Sailer-Schule mit Rektorin Nicole Freundl eine Liste mit Mängeln am Gebäude vorgelegt. Die Verbandsräte seien damals, erinnerte Angermeier, überein gekommen, die dringendsten Mängel beheben zu lassen. So sollten zunächst die Schüler- und Lehrertoiletten, undichte Stellen im Dach und auch kaputte Rollläden, Wasser- und Heizungsleitungen repariert werden. "Die Reparaturarbeiten sind unumgänglich, um für die Schüler ordentliche Voraussetzungen zu schaffen", sagte Angermeier bei der Sitzung am Mittwochabend. Das Geld dafür soll aus einer seit 2015 erwirtschafteten allgemeinen Rücklage von mehr als 200000 Euro entnommen werden. Auch der an der Schule eingerichtete Hartplatz sowie die Sprunggrube gehörten saniert. In den kommenden Jahren, erklärte Klaus Angermeier, soll nun keine Rücklage aufgebaut, sondern alle zur Verfügung stehenden Mitteln für die Reparaturen herangezogen werden. "Wir hoffen, dass wir am Ende des Jahres sagen können, so oder so läuft's", kam Angermeier noch einmal auf die Planungssicherheit und auch auf eine Bestandsgarantie aus München für die Aresinger Schule zurück.

Nicht so ganz einverstanden mit den Aussagen von Alfred Lengler bei der Verbandszusammenkunft war der Aresinger Vizebürgermeister Georg Hartmann (FW): "Vor über zwei Jahren schon hatte Lengler versprochen gehabt, sich um einen Termin in München zu kümmern", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwei Jahre lang aber habe Lengler nichts gemacht, meinte Hartmann und teilte weiter aus: "Jetzt, wo mit Michael Piazolo ein Mann von den Freien Wählern Kultusminister ist, versucht er, ihn in die Pfanne zu hauen. " Lengler hatte bei der Sitzung angesprochen, dass der Neuburg-Schrobenhausener Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber (CSU) den Kultusminister einmal persönlich im Plenum angesprochen und drei Mal schriftlich um einen Termin wegen der Aresinger Schule gebeten habe - "leider bisher ohne Antwort", schimpfte der stellvertretende Verbandsvorsitzende und merkte an: "Das wäre doch das Mindeste, was man verlangen kann. "

Günter Preckel