Schrobenhausen
Faszination für ein außergewöhnliches Instrument

Die Klangkünstlerin Cora Krötz veranstaltet einen Handpan-Kurs für die vhs Schrobenhausen

10.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:59 Uhr
Dieses Instrument wird Cora Krötz den Teilnehmern ein Stück näher bringen. −Foto: Petra Müller

Schrobenhausen - Musik: Die beschäftigt Cora Krötz schon ihr ganzes Leben lang.

 

Nach ihrer Zeit auf der Waldorfschule Reutlingen hat sie in Salzburg Musik- und Tanzpädagogik studiert, nebenbei hat sie immer Konzerte gespielt und Unterricht gegeben. Konventionen? Die kennt sie dabei nicht. Und deswegen entdeckte sie auch ungewöhnliche Instrumente wie das Handpan für sich. In einem Seminar an der hiesigen Volkshochschule möchte sie Interessierten das Instrument näher bringen.

Frau Krötz, Sie geben am kommenden Donnerstag, 20. Februar, einen Kurs für die Schrobenhausener Volkshochschule. Worum genau geht es denn dabei?


Cora Krötz: Ja, das ist der erste von vier Kursen, die ich bis Mitte April in der Volkshochschule zum Thema "Handpan spielend lernen" anbiete. Ich habe ja vergangenes Jahr das erste Lehrbuch für dieses Instrument veröffentlicht. Seitdem kommen Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch weiter zu meinen Kursen. Das ist natürlich toll. Wäre schön, wenn auch die Menschen aus der Schrobenhausener Umgebung sich von diesem klanglich faszinierenden Instrument verzaubern ließen.  

 


Das klingt schon etwas außergewöhnlich. Was ist eigentlich ein Handpan genau?


Krötz: Naja, ich glaube in Schrobenhausen ist es nicht mehr so ganz unbekannt. Durch meine Konzerte habe ich da schon Aufklärungsarbeit geleistet. Auch durch WIR4 und einige Musiker wie Martin Kälberer wird es immer bekannter. Ein Handpan ist eine Trommel aus Stahl mit meistens acht bis neun Tönen. Rhythmus und Melodie werden so in einem Instrument möglich.


 
Wie sind Sie zu diesem Instrument gekommen?


Krötz: Als Klangkünstlerin haben mich schon immer neue Klanginstrumente interessiert. Ich habe  mir gleich 2001 eines bestellt - das erste Handpan ist von der Schweizer Firma PanArt erfunden worden und heißt Hang - und bin dann nicht mehr davon losgekommen.
 

Was hat Sie dann dazu bewegt zu sagen:  "Ja, das ist super. Das spiele ich weiter"?


Krötz: Na das war Liebe mit dem ersten Ton. Das Handpan ist aus meiner Musik nicht mehr wegzudenken. Gerade auch in Verbindung mit dem Gesang und Obertongesang gibt es für mich kein besser geeignetes Instrument. Lange Zeit war es ja auch total schwer, überhaupt eines zu bekommen. Das war wie ein Sechser im Lotto. Das hat sich inzwischen geändert. Inzwischen gibt es weltweit über 150 Hersteller und die ersten Firmen in China sind auch am Bauen. Trotzdem ist jedes Instrument handgemacht und eigen. Inzwischen vertreibe ich selbst Instrumente - deswegen habe ich auch genügend Handpans da, um Kurse machen zu können. Die sind ja nicht ganz billig.  

 


Sie singen auch zum Handpan?


Krötz: Ja. Das ist für mich neben A-cappella-Gesang die Königsdisziplin.


 
Und all ihre Begeisterung möchten Sie jetzt natürlich auch im vhs-Kurs in Schrobenhausen weitergeben?


Krötz: Ja, natürlich die Begeisterung für das Instrument an sich. Aber vor allem auch die Begeisterung, darüber einen Zugang zur eigenen Kreativität zu bekommen. Viele der Teilnehmer haben schon lange den Traum, selbst zu musizieren und aus sich heraus eigene Musik zu erschaffen. Dafür ist ein Handpan wunderbar geeignet. Ohne viel Vorerfahrung kann man doch recht schnell ins Spielen kommen. Der Klang ist wohltuend und entspannend; ein schöner Ausgleich. Quasi was fürs Herz.

 

Was erwartet die Teilnehmer dann?


Krötz: Viel Freude mit einem der faszinierendsten Instrumente unserer heutigen Zeit.

 

 

Es wird also definitiv nicht langweilig werden, oder?


Krötz: (lacht) Na ja, Langeweile ist manchmal auch wichtig. Also normalerweise birgt das Handpan-Spiel eher ein gewisses Suchtpotenzial in sich, als Langeweile. Und eine Schlaftablette bin ich jetzt auch nicht unbedingt beim Unterrichten.

 

Die Fragen stellte Lukas Schönach

. SZ