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Ein Paradies für Menschen und Insekten

Heidi Heinzlmeier hat sich in Rosensteig mit ihrem wunderschönen Staudengarten einen Traum erfüllt

15.07.2021 | Stand 20.07.2021, 3:33 Uhr
In wenigen Jahren hat Heidi Heinzlmeier auf ihrem Grundstück einen Traumgarten gestaltet. −Foto: Wöhrle

Rosensteig - Kaum zu glauben, was Heidi Heinzlmeier in Rosensteig aus dem Boden gezaubert hat. In wenigen Jahren hat sie aus einem vernachlässigten Grundstück einen Traumgarten gestaltet. Dabei hatte sie vor vier Jahren noch keine Ahnung, worauf man bei einer gelungenen Gartenanlage achten sollte. 2017 nahm sie das Projekt in Angriff.

"Ich war zum damaligen Zeitpunkt Laie", erzählt sie. Doch das schreckte sie nicht ab. Sie wollte den Außenbereich des Hauses, das sie 2014 gekauft und dann nach und nach renoviert hatte, ansprechend gestalten. Mit Hilfe ihres Schwagers Bernhard Frey, der Landschaftsgärtnermeister und -techniker ist, entschied sie sich für einen Staudengarten. "Er hat mich großartig unterstützt", betont Heidi Heinzlmeier.

Nach und nach nahm sie sich die einzelnen Gartenabschnitte vor. Los ging es mit dem Vorgarten, bei dem besonders viel Kreativität gefragt war, denn mit ihm war auch die Gestaltung des Treppenaufgangs zum Haus verbunden. Heidi Heinzlmeier entschied sich für einen Weg in der Mitte, der links und rechts von Rabatten eingefasst wird. Der Pflasterer hat die Stufen versetzt angeordnet und die Platten und Steine aufgelockert gesetzt. Zusammen mit den mit passenden Stauden bepflanzten Rabatten ergibt das ein abwechslungsreiches Bild.

Auf der Ostseite ziehen sich die Staudenbeete am Zaun und am Haus entlang, dazwischen verläuft ein geschlungener Pflasterweg. Zwischen 550 und 600 unterschiedliche Pflanzen und rund 100 verschiedene Sorten hat Heidi Heinzlmeier allein in ihrem Vorgarten gepflanzt. Die Kunst dabei ist, die Pflanzen so auszuwählen, dass das ganze Jahr über etwas blüht, verrät sie. Bei der Anlage ihres Gartens hat sie sich viele botanische Kenntnisse angeeignet. Schließlich ist es nicht einfach, ein ungestaltetes Grundstück in eine blühende Landschaft zu verwandeln. Und in einen Lebensraum für viele Tiere. An vielen Stauden tummeln sich Bienen und Hummeln, neulich hat Heidi Heinzlmeier eine Weinbergschnecke im Garten entdeckt, und auch Eidechsen sind an warmen Tagen regelmäßig bei ihr zu Gast. Die Hobbygärtnerin freut sich, wenn sie sie beobachten kann, genauso wie sie es liebt, die Veränderungen in ihrem Garten wahrzunehmen. "Man kann zuschauen, wie jeden Tag etwas passiert", betont sie. Besonders spannend ist es natürlich im März und April, wenn der Garten wieder zum Leben erwacht. "Wie ein Wunder" sei das, findet Heidi Heinzlmeier.

Der seitliche Vorgarten geht in den Terrassengarten über, den Heidi Heinzlmeier erst vor kurzem angelegt hat. Schon vor zwei Jahren nahm sie die Gestaltung der rund 300 Quadratmeter großen westlichen Gartenseite in Angriff, die ein komplett neues Gesicht bekommen sollte. Durch geschwungen angelegte Rabatten wurde die rechteckige Form aufgelockert. Die Anlage wurde von Heidi Heinzlmeier genau durchdacht und auf einem großen Plan aufgezeichnet. Mit Hilfe ihres Schwagers hat sie sich dann an die Pflanzenauswahl gemacht. 650 verschiedene Sträucher und Stauden hat sie anschließend zusammen mit ihm gepflanzt, dazwischen einen romantischen Pavillon gesetzt und und zum nördlichen Abschluss eine kleine Buchenhecke gepflanzt. Dort soll noch ein schwedisches Gartentor eingebaut werden.

Als natürlichen Sichtschutz hat sie an den Rand des Grundstücks höhere Gräser und Stauden gesetzt. "Ich bin kein Freund von Zäunen", sagt Heidi Heinzlmeier. Die Weite ihres Gartens kann sie am besten an ihrem Lieblingsplatz genießen, einer Sitzgruppe aus weißen Gartenmöbeln, die vor einem Gartenhäuschen steht. Das Häuschen ist ebenfalls im Schwedenstil gehalten, und so braucht man nicht viel Fantasie, um zu erraten, dass Heidi Heinzlmeier ein Schwedenfan ist. Bald wird sie wieder Urlaub in dem nördlichen Land machen und sich auch dort weitere Inspiration für ihren Traumgarten holen.

Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. Denn in einem so großen Garten mit so vielen Pflanzen fällt immer Arbeit an."Es ist wichtig, dass man so eine Beetanlage pflegt", betont Heidi Heinzlmeier. Man müsse schon mit viel Eifer bei der Sache sein, unterstreicht sie. Im Garten arbeiten, das sei für sie Entspannung und Ausgleich, auch vom Studium der Pflegepädagogik, das die gelernte Krankenschwester neben ihrer Halbtagstätigkeit in der ambulanten Pflege derzeit absolviert. Woher nimmt sie eigentlich die Energie, um das alles zu schaffen? "Aus dem Garten natürlich", ist sich Heidi Heinzlmeier sicher.

SZ