Schrobenhausen
Ein Konzept für mehr Grün

Stadtplaner Emil Lehner: Noch alles offen, wo welche Bäume stehen sollen

24.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:20 Uhr
So soll es nicht aussehen: das Grün in der umgestalteten Innenstadt. −Foto: Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Für den derzeit laufenden Innenstadtumbau in Schrobenhausen wird ein Konzept für mehr Grün erarbeitet. Das sagte der von der Stadt beauftragte Planer Emil Lehner. Sobald das Konzept vorliege, werde es den Stadträten zur Beratung vorgelegt.

Hohe Wellen hatte eine Online-Petition geschlagen (wir berichteten), in der auch davon ausgegangen wurde, dass Bäume in der Altstadt gefällt würden. Schrobenhausens Stadtbaumeister Axel Westermair erklärte dazu, dass das nicht der Fall sei. Klar sei, dass die in der Mitte der noch nicht umgebauten Lenbachstraße stehenden Bäume dort nicht bleiben könnten. Der Grund dafür liege auf der Hand: Der Innenstadtumbau sehe eine Verlagerung der derzeit geteilten Fahrbahn sowie eine Ausweitung der Fußgängerbereiche vor. Da dadurch aber die neue Fahrbahn zum Teil dort liege, wo bislang Bäume standen, müssten diese Bäume entfernt werden. Aber, so Westermair weiter, alle diese Bäume würden an anderer Stelle in der Lenbachstraße wieder ersetzt.

Das sei auch beim bereits fast abgeschlossenen ersten Bauabschnitt so vorgesehen. Auch deshalb sei vor dem ehemaligen Kaufhaus Schmederer ein neuer Baum gesetzt worden. Davon vollkommen unberührt sei aber die Frage, ob noch weitere Bäume in der umgebauten Innenstadt gepflanzt würden.

Derzeit arbeite sein Büro an einem Konzept als Antwort auf die Frage, wo welche Bäume stehen sollten, erklärt Emil Lehner. Der von der Stadt mit dem Innenstadtumbau beauftragte Stadtplaner möchte nach eigenen Angaben mehr Grün in die Innenstadt bringen. Dabei setzt er auch auf sogenanntes mobiles Grün - Bäume in großen Pflanzgefäßen.

Für Lehner hat das gleich mehrere Vorteile. Zum einen könnten solche mobilen Einheiten im Frühjahr und Sommer bei den gastronomischen Betrieben aufgestellt werden und auch dort, wo in der warmen Jahreszeit viele Menschen draußen sitzen würden. In der kalten Jahreszeit, in der sich eben nicht so viele Menschen im Freien aufhielten, könnten die mobilen Bäume vom Stadtbauhof einzogen werden. Dadurch gebe es im Winter mehr Platz, um eventuell zusätzliche Parkplätze zu schaffen. Aber Lehner will auch den städtischen Eindruck nicht verwässern. "Schrobenhausen hat eine hohe Qualität, was die Fassaden in der Innenstadt angeht", so Lehner. Und die solle nicht hinter vielen in der Erde eingepflanzten Bäumen versteckt werden.

Ein weiteres Problem habe die Stadt mit dem Pflanzen stationärer Bäume, wie Lehner erklärt. Im Erdboden der Altstadt seien zahlreiche Leitungen für die Infrastruktur verlegt. Dadurch hätten die Bäume oft nicht genug Raum, ihr Wurzelwerk zu erweitern. Die Folge sei, dass manche schnell absterben würden. Ein Beispiel dafür, so Westermair sei am Lenbachplatz zu sehen.

Wie genau sich Lehner die Begrünung der Innenstadt vorstellt, soll ein neues Konzept verdeutlichen. Dabei will Lehner auch visualisieren, wie die Innenstadt dann aussehen könnte. Der Stadtrat und seine Gremien würden, sobald das Konzept vorliege, darüber beraten.

Das gehöre übrigens auch zu den vielen Details, über die der Stadtrat noch diskutieren müsse, erklärte Westermair. Denn das Gremium müsse sich noch mit den genauen Plänen für den dritten und vierten Bauabschnitt der Innenstadtumgestaltung beschäftigen. Bis dahin sei noch alles offen, so Lehner. Festgeschrieben sei noch lange nichts.

Nur in einem Fall hatte Lehner deutliche Bedenken: Von einem von der SPD-Fraktion beantragten Spielplatz auf dem neuen Lenbachplatz würde er abraten. Ein klassischer Spielplatz mit großen Geräten wirke eben nicht städtisch. Vielmehr will Lehner stattdessen über ein Wasserspiel und einen eigenen Aufenthaltsbereich für Kinder, der optisch deutlich gekennzeichnet werde, nachdenken.

Jürgen Spindler