Langenmosen
Ein Häuschen mitten in der Landschaft

Was es mit dem neuen Gebäude bei Langenmosen auf sich hat

15.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:29 Uhr
Fritz Endres
Die neue Gasdruckregelstation (unten) der Erdgas Schwaben bei Langenmosen wurde (oben, v.l.) von Langenmosens Bürgermeisterin Mathilde Ahle, Landrat Peter von der Grün und Geschäftsführer Anselm Pfitzmaier in Betrieb genommen. −Foto: Endres

Langenmosen (SZ) Eingebettet zwischen einem kleinen Wald und sanften Feldern am östlichen Rand des Gewerbegebietes in Langenmosen steht ein schlichtes neues Gebäude, ein Zaun drum herum.

Wenig deutet darauf hin, dass hier die entscheidende Hochdruckleitung für Erdgas von Tschechien kommend für Nordschwaben in die modere Erdgasleitung abzweigt. Im Beisein von Landrat Peter von der Grün (FW), Langenmosens Bürgermeisterin Mathilde Ahle (CSU) wurde die Gasdruckregelstation in Betrieb genommen.

Ahle äußerte einen konkreten Wunsch: "Bitte prüfen Sie, ob die Bürger und Gewerbetreibenden meiner Gemeinde so schnell wie möglich mit Erdgas versorgt werden können. " Anselm Pfitzmaier, Geschäftsführer der Schwaben Netz GmbH, eine Tochtergesellschaft von Erdgas Schwaben, die das Leitungsnetz betreiben, sicherte zu, sich darum zu kümmern.

Es war nicht ganz einfach für die geladenen Gäste den Standort der Anlage auf einen kleinen Hügel zu finden. Permanent klingelte bei Bürgermeisterin Mathilde Ahle das Handy - sie fungierte als Wegweiserin. Pünktlich zur Begrüßung durch den Geschäftsführer waren alle geladenen Gäste am Standort angekommen. Neben der Bürgermeisterin aus Langenmosen als Hausherrin kamen noch die Bürgermeister des Marktes Burgheim, Michael Böhm (CSU), und Wigbert Kramer (CSU) von der Gemeinde Rohrenfels. Beide Gemeinden hatten erst vor kurzem einen Erdgasliefervertrag geschlossen.

"Langenmosen ist die Keimzelle der Erdgasversorgung in Nordschwaben. Vor hier aus entwickelte sich das Verteilungsnetz im nördlichen Versorgungsgebiet von Erdgas Schwaben", sagte Anselm Pfitzmeier in seiner Begrüßung. Die Anlage, die bereits 1976 gebaut worden ist, war in die Jahre gekommen und musste auch aufgrund der steigenden Nachfrage für Erdgas erneuert werden. Ursprünglich war geplant, das bestehende Gebäude zu sanieren. Dann aber entschloss man sich für einen Abriss und für einen Neubau. Die Technik wurde komplett ausgetauscht und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Von Langenmosen aus wird das Gas mit 70 bar Hochdruck in das Leitungsnetz eingespeist. "Fast zwei Millionen Euro wurden zur Sicherung der Energieversorgung investiert. Die Anlage wurde in der ambitionierten Zeit von März bis August dieses Jahres komplett neu gebaut. Das hatte tatsächlich auch süße Gründe", erläuterte Pfitzmaier die Details des Projektes weiter. Nicht nur, dass im September für viele Kunden die Heizsaison beginnt. Zugleich startet die Zuckerrübenproduktion in Rain am Lech. Mit fast einem Drittel des Energieverbrauchs ist sie der Primus unter den Unternehmen der Region.

Aktuell sind mehr als 200 Städte und Gemeinden an der rund 6500 Kilometer langen Erdgasleitung angeschlossen, von der Grenze zu Tschechien bis ins Allgäu. Fast 100 regional, bundesweit und global bekannte Namen aus Wirtschaft, Bildungsträgern, kommunalen Einrichtungen sowie Handwerk setzen auf den hochflexiblen Energieträger Gas. Zudem ist Gas Wunschenergieträger Nummer eins bei Bürgern Bauherren. Bis zu 70000 Kubikmeter Erdgas fließen pro Stunde durch die Leitung.

"Die Anlage in Langenmosen stellt die Versorgung mit preisgünstiger und klimaschonender Energie in Nordschwaben sicher", sagte Pfitzmaier weiter. Vier Prozent Biogas werde dem Erdgas beigemischt.

Langenmosens Bürgermeisterin Mathilde Ahle lobte die gute Zusammenarbeit mit der Erdgas Schwaben GmbH während der Bauphase. Unternehmen am Ort und aus der Region wurden bei der Auftragsvergabe berücksichtigt. Die Anlage sei für die Energieversorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten sehr wichtig. Sie wünsche sich, dass nun auch ihre Gemeinde mit Erdgas versorgt wird, so Ahle. "Ich lade Sie ein mit mir gemeinsam ein Konzept zu erstellen und dann die Bürger zu gegebener Zeit zu einer Informationsveranstaltung einzuladen", konkretisierte die CSU-Politikerin ihren Wunsch.

Landrat Peter von der Grün hob ebenfalls die Bedeutung einer der Anlage in Langenmosen für die Energieversorgung der Wirtschaft und der Bürger hervor. Die Energieversorgung sei eine wichtige Säule für die gesamte Gesellschaft. Der Landrat wollte darüber hinaus wissen, ob das Leitungsnetz auch für Wasserstoff geeignet sei. Diese Frage wurde von Helmut Kaumeier von der Erdgas Schwaben mit ja beantwortet. Zusammen mit Geschäftsführer Anselm Pfitzmeier wurde die neue Gasdruckregel- und Messanlage von Landrat Peter von der Grün sowie Bürgermeisterin Mathilde Ahle in Betrieb genommen.

Fritz Endres