Schrobenhausen
Durchstarten nach der Pandemie

Das erste Organisationsteam der Nachbarschaftshilfe Schrobenhausen wurde verabschiedet

15.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:18 Uhr
Fritz Endres
Ein dreiköpfiges Organisationsteam brachte die Nachbarschaftshilfe Schrobenhausen zum Laufen. Bei einer Zusammenkunft im Haus der Caritas wurde das Team verabschiedet: Waltraud Seitz, Projektmanagerin Johanna Knöferl, Edeltraut Jamnitzky, Evelyn Theunert und die städtische Sozialreferentin Inge Eberle. −Foto: Endres

Schrobenhausen - Seit mehr als zehn Jahren ist die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe "Wir füreinander" in Schrobenhausen aktiv. Wegen der Corona-Pandemie fiel eine Jubiläumsfeier im vergangenen Jahr aus. Nun hat die Nachbarschaftshilfe einen Neustart gewagt. Im Caritas-Haus in Schrobenhausen wurde das erste Organisationsteam verabschiedet.

Bei einem gemeinsamen Frühstück in der Bartengasse blickten Projektmanagerin Johanna Knöferl vom Caritas-Fachdienst Gemeinde und Nachbarschaftshilfe sowie die Sozialreferentin des Schrobenhausener Stadtrates, Inge Eberle (CSU), zurück. Interessierte Bürger hatten sich im Juli 2008 mit Eberle (CSU), damals noch Vizebürgermeisterin, im Rathaus zur Gründung einer Projektgruppe Tauschbörse getroffen. Am 29. September 2010 erlebte die Nachbarschaftshilfe ihren Auftakt in Schrobenhausen. Das Organisationsteam der ersten Stunde bestand aus Edeltraud Jamnitzky, Evelyn Theunert und Waltraud Seitz, die sich schon viele Jahre kannten.

Ein soziales Netzwerkim ländlichen Raum

"Die Einbeziehung von Personen aus dem Raum Kirche und Gemeinde, breite Vernetzung, Hilfe zur Selbsthilfe, Unterstützung im Alltag für Senioren, Alleinerziehende, Familien und vieles mehr waren die Grundideen des Treffens im Rathaus", ließ Knöferl die zurückliegenden Jahre Revue passieren. Die Klärung einer möglichen Förderung seitens der Leader-Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos und die Überlegung, das Projekt auszuweiten und weitere Kommunen miteinzubeziehen, wurden damals diskutiert. Daraus entstand ein Konzeptentwurf mit möglicher Organisationsstruktur durch den Caritas-Fachdienst zum Aufbau eines sozialen Netzwerkes zur Nachbarschaftshilfe im ländlichen Raum. Das alles, so Knöferl weiter, sei geregelt worden. Mittlerweile seien zwölf Kommunen dem Projekt, das inzwischen auch überregional Anerkennung gefunden habe, beigetreten. "Über den Bürgerpreis des Bayerischen Landtages und den Sozialpreis 2020 der Bayerischen Landesstiftung sind wir sehr stolz", so Knöferl. Beide Auszeichnungen bezeichnete sie als Highlight.

Corona warfneue Fragen auf

"Corona stellte uns vor ungewohnte Herausforderungen. Von heute auf morgen waren Abstand und Distanz das Gebot der Stunde. Ein Großteil der engagierten Helfer und Helferinnen wurde zur Risikogruppe erklärt", kam Knöferl auf die Pandemie zu sprechen. Wie lassen sich Einkäufe, das Abholen von Rezepten und andere Botengänge möglichst kontaktlos organisieren? Wie kann man das Hilfsangebot aufrechterhalten und Helfer dafür gewinnen? Fragen über Fragen. Umfangreiche Überlegungen mussten angestellt werden, sagte Knöferl: "Die Pandemie hat uns gezeigt, dass viele Menschen bereit waren, sich für andere, für ihre Nachbarn einzusetzen. Sie hat uns auch gezeigt, wie schnell wir in Quarantäne kommen und auf Hilfe angewiesen sein können. Sie hat vielleicht befördert, dass Hemmschwellen sinken und Hilfe angenommen werden darf." Einige Helferteams hätten sich zurückgezogen und den Dienst wegen Corona beendet.

Ein soziales Netzwerkim ländlichen Raum

Lobend äußerte sich die Projektmanagerin auf Landkreisebene über die gute Zusammenarbeit mit der städtischen Sozialreferentin Inge Eberle, die das Projekt initiiert hatte. "Ich habe damals dem Stadtrat das Projekt vorgestellt. Es ist auf breite Zustimmung gestoßen. Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, es finanziell zu unterstützen", blickte auch Eberle zurück. Die demografische Bevölkerungsentwicklung werde in Zukunft noch mehr Herausforderungen mit sich bringen.

Geplant gewesen war ein Fest zum zehnjährigen Jubiläum, bei dem die drei Frauen des Organisationsteam verabschiedet werden sollten. Da dies nicht möglich war, erfolgte die Verabschiedung in einem kleinen Rahmen. Eberle: "Ihr habt toll zusammengearbeitet und das Projekt in Schrobenhausen zum Laufen gebracht. Dafür danke ich euch im Namen der Stadt Schrobenhausen", lobte Eberle das Engagement. Edeltraud Jamnitzky, die ehemalige Leiterin der Sozialstation, war seit 2008 dabei. Evelyn Theunert seit September 2010 und Waltraud Seitz stieß 2012 zum Organisationsteam der Nachbarschaftshilfe hinzu. Knöferl und Eberle überreichten den drei Frauen ein kleines Geschenk. Im Anschluss an die Verabschiedung wurde das neue Team vorgestellt (siehe eigener Bericht).

Nachbarschaftshilfe Schrobenhausen, Lenbachstraße 26, in Schrobenhausen (ehemaliges Möbelhaus Schöpf): Telefon (08252) 8800159; Sprechzeiten Donnerstag 9 bis 11 Uhr; in Notfällen außerhalb der Sprechzeiten unter Telefon (08252) 90239; E-Mail: nachbarschaftshilfe-sob@neusob.de; Internet: www.wirfuereinander.de

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Fritz Endres