Hohenwart
"Dramatische Zunahme der Stellen"

Bürgermeister Manfred Russer befürchtet aus dem Ruder laufende Personalkosten am Landratsamt

20.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
Das PaarKunst-Projekt erfreut sich wachsender Beliebtheit, nächstes Jahr will auch die Gemeinde Hohenwart mit von der Partie sein. Von dort, genau gesagt von Bürgermeister Manfred Russer, stammt die Idee, die Paar intensiver touristisch zu vermarkten. −Foto: Edler

Hohenwart (SZ) In der Sitzung des Hohenwarter Marktgemeinderats am Montagabend brachte Bürgermeister Manfred Russer (CSU) seine Sorge über die stark steigenden Personalkosten am Landratsamt Pfaffenhofen zum Ausdruck. Russer sprach von einer "dramatischen Zunahme der Stellen".

Der Hohenwarter Bürgermeister wird darauf hin, dass ihn die Kostenentwicklung im Personalbereich des Pfaffenhofener Landratsamts und der Kreiseinrichtungen schon seit längerem umtreibe. Er scheue sich nicht, dieses Thema öffentlich anzusprechen, versicherte Russer und gab einen kurzen Einblick in die personelle Situation.

Derzeit verfüge das Landratsamt Pfaffenhofen über 331,47 Vollzeitstellen, berichtete Russer dem Gremium. Diese Stellen teilen sich 540 Beschäftigte, davon 83 Staatsbedienstete. Zur Einordnung gab Russer einen Zehnjahresvergleich. Von 2007 bis zum Jahr 2017 sei die Zahl der Stellen am Pfaffenhofener Landratsamt um rund 100 gestiegen, verdeutlichte er. Die Folge: "Die Personalkosten steigen und steigen." Im Jahr 2014 lagen sie nach Russers Angaben noch bei zirka 13,4 Millione Euro, 2018 seien sie auf rund 18,5 Millionen Euro geklettert. Und damit nicht genug, so Russer: "Für 2019 sind schon wieder knapp elf zusätzliche Stellen angefordert worden."

Ein erheblicher Teil der in den vergangenen Jahren neu geschaffenen Stellen sei im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise entstanden. Dies sei andererseits aber auch notwendig gewesen, so Russer, um diese Aufgabe bewältigen zu können.
 

Imagekampagne läuft an

Hohenwart (woe) Die Marktgemeinde Hohenwart, allen voran Bürgermeister Manfred Russer, habe vor einiger Zeit eine Initiative zur touristischen Vermarktung des Paartals gestartet (wird berichteten).Jetzt gab Russer einen kurzen Überblick über den Stand des Projekts. Zwischenzeitlich hätten bereits zwei Treffen der 21 beteiligten Städte und Gemeinden stattgefunden. "Ich gehe davon aus, dass es uns gelingt, das Ganze umzusetzen", erklärte Russer. Er hoffe, dass sich die meisten der 21 Anliegerkommunen dem Projekt anschließen. Derzeit werde in den meisten Stadt- und Gemeinderäten darüber beraten. "Ich rechne damit, dass die Beschlüsse jetzt nach und nach kommen", steckte Russer das weitere Vorgehen ab. Schrobenhausen, Dasing, Kühbach und Vohburg hätten bereits signalisiert, dass sie dabei seien. Das Projekt soll als Verein geführt werden. Jede beteiligte Kommune soll vorerst 500 Euro Grundbetrag pro Jahr sowie einen zusätzlichen Jahresbeitrag von 30 Cent je Einwohner beisteuern. Für die Anschubfinanzierung sollen außerdem Leader-Gelder angefragt werden.
 

AUS DER SITZUNG

Bauleitplanung: Alle Marktgemeinderäte stimmten am Montagabend dem Feststellungsbeschluss zur 28. Änderung des Flächennutzungsplans zu, der nun zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Einstimmig wurde auch der Beschluss zu erneuten Auslegung der 30. Änderung des Flächennutzungsplans gefasst.  Ebenso einstimmig fiel die Beschlussfassung zur öffentlichen Auslegung des  Bebauungsplans Sondergebiet Strassacker – dort  will Regens Wagner Hohenwart eine tiergestützte Therapieeinrichtung bauen – aus.

BRK-Einsätze: Der Kreisverband Pfaffenhofen des Bayerischen Roten Kreuzes wird von der Marktgemeinde Hohenwart auch im nächsten Jahr mit einem finanziellen Betrag von  28 Cent je Einwohner unterstützt.  Insgesamt macht das rund 1300 Euro jährlich. Bürgermeister Russer teilte mit, dass das Pfaffenhofener BRK im vergangenen Jahr 547 Einsätze im Bereich Hohenwart hatte.
Gemeindlicher Terminkalender: Es sei immer schwieriger, die Termine im Markt Hohenwart so zu koordinieren, dass es zu keinen Überschneidungen komme, bemerkte Russer. Er bat deshalb alle Veranstalter und Vereine, einen Blick auf den vorläufigen Kalender auf der Homepage des Marktes Hohenwart zu werfen. Auch eine Terminverschiebung teilte der Bürgermeister bereits mit: Der Bürgerball findet am 2. Februar 2019 statt (und nicht, wie ursprünglich geplant, am 26. Januar).woe