Die viele freie Zeit nutzen

DAS WORT ZUM SONNTAG: diesmal von Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler

07.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:48 Uhr
Georg Leonhard Bühler, Stadtpfarrer Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen. −Foto: SZ

Liebe Leserinnen und Leser,vor zwei Wochen begannen die Sommerferien in Bayern; gute vier Wochen liegen noch vor uns.

 

Das ist viel Zeit! Unsere Schülerinnen und Schüler haben jetzt die Möglichkeit, sich zu erholen. Auch für ihre Eltern und Familien und für viele andere ist jetzt der Urlaub dran. Obgleich manche sagen, heuer hätte es doch schon (wegen des Lockdowns) so viel freie Zeit gegeben, glaube ich, dass gerade dieses Jahr für uns alle Ferien und Urlaub absolut notwendig sind.

Wir brauchen nach all der Anspannung und nach allen damit verbundenen Auflagen und Schwierigkeiten einfach Entspannung. Wir brauchen das ganz sicher.

Ich glaube aber auch, dass wir diese viele freie Zeit nutzen und vielleicht auch manches planen sollten. Da gibt es unzählige Wege. Nur ein paar Beispiele, die bestimmt viele kennen und auch umsetzen: gemeinsam mit anderen, etwa in der Familie, etwas unternehmen; sich für ein schönes Ziel bei einem (Tages-)Ausflug Zeit nehmen; ein Museum oder eine Ausstellung besuchen; einfach baden oder schwimmen gehen; ein gutes Buch lesen; einen schönen Film ansehen; Musik hören. Diese Liste kann jede und jeder von uns (nahezu) unendlich erweitern. Ich selber möchte einiges von dem, was ich eben schrieb, machen. Und so manches aus dieser Aufzählung kann man auch in seinen Arbeitsalltag einbauen.

Ferien und Urlaub sind ein wahrer Segen für uns. Da halte ich es ganz mit Paul Weismantel, der ein Gedicht mit der Überschrift "Urlaubs-Segen" verfasst hat (aus: Würzburger katholisches Sonntagsblatt spezial, Atem der Seele - Meditationen aus dem Glauben, Nr. 6):

Wohl denen, die nach der harten Arbeit / auch die andere Seite des Lebens entdecken / in den unbeschwerten Tagen der Erholung, / der Entspannung und der Ferien. / Wohl denen, die neben der Tretmühle / des Alltags die Freiheit und Freizeit / des eigenen Lebens groß schreiben / und genießen in den Wochen des Urlaubs. / Wohl denen, die nicht verlernt haben, / sich an der Muße zu freuen und / die Schönheit der Schöpfung in nächster Nähe / oder in weiter Ferne zu bewundern. / Wohl denen, die das Geschenk einer frühen / Morgen- oder späten Abendstunde unter / freiem Himmel verkosten und darin einen / persönlichen Gruß ihres Schöpfers entdecken. / Wohl denen, die sich und anderen all das Gute / und Schöne gönnen als Gabe Gottes, / die aufatmen, aufblühen und aufleben lässt, / auch bei manchmal widrigem Wetter. / Wohl denen, die es verstehen, viel von der / neu empfangenen erfrischenden Lebensfreude / und den Wohltaten des eigenen Herzens im Alltag zu / bewahren und weiterzugeben.

Ich wünsche Euch und Ihnen allen eine gesegnete Ferien- und Urlaubszeit!

Georg Leonhard Bühler, Stadtpfarrer, Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen

SZ