Schrobenhausen
Die "Freie Schule" für Schrobenhausen rückt näher

Mittlerweile liegen 61 Anmeldungen für das Waldorf-nahe Konzept vor - Start im Herbst 2022 angepeilt

05.08.2021 | Stand 10.08.2021, 3:34 Uhr
Ein engagiertes Projekt-Team verfolgt den Plan für die "Freie Schule Schrobenhausen", von links Bettina Rachl-Jakob, Carina Schulz, Nikolai Schulz, Lisa Sarauer und Agnes Grimm. −Foto: Mayer

Schrobenhausen - Das Interesse ist groß, die Erwartungen wohl auch. Inzwischen liegen 61 Anmeldungen für die "Freie Schule" in Schrobenhausen vor, die im Umfeld des Naturkinderhauses, nicht nur für eine erste Jahrgangsstufe, sondern auch für folgende Klassen, gegründet werden soll.

Die Initiative geht auf Carina und Nikolai Schulz zurück, die vor fünf Jahren das Naturkinderhaus ins Leben gerufen haben, einen Kindergarten, der nahe am Waldorf-Konzept ausgerichtet ist. Es hatte in Sandizell begonnen und ist inzwischen am St-Georg-Platz neben dem gleichnamigen Altenheim untergekommen.

Die Weiterführung in einer Schule sehen sie als logischen Schritt. "Seit wir den Plan für unsere Schule veröffentlicht haben, steht das Telefon nicht mehr still", sagt Nikolai Schulz, seines Zeichens Agrarwissenschaftler. Der Wunsch nach dem Naturkindergarten und der freier Schule sei aufgekommen, "nachdem wir Eltern geworden sind". Man wolle für die Kinder "ein Schulkonzept entwickeln, das auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ausgerichtet ist und zum einen die wachsende Digitalisierung des täglichen Lebens im Blick hat, zum andern die geistig-seelische Entwicklung auf Eigenverantwortung lenken soll".

Den Mut zur Gründung schöpfen die Initiatoren aus dem Trend, dass in vielen Familien der Wunsch nach Alternativen zu den herkömmlichen Formen von Erziehung und Bildung zu beobachten ist. Die freien Schulen in der Nachbarschaft, die Montessori-Schule in Pfaffenhofen und die Freie Schule in Petershausen können die Nachfrage nicht mehr befriedigen. Zuletzt, so Nikolai Schulz, habe Petershausen für 30 Plätze fast 120 Anmeldungen zu verzeichnen gehabt. Auch der Verband der Privatschulen melde eine deutlich steigende Tendenz für freie Schulformen.

Die Voraussetzungen für den Aufbau einer Freien Schule, so Nikolai Schulz, sind durch die Gesetzeslage gegeben. Das Projekt-Team stellt sich der Aufgabe, engagierte Lehrer zu suchen und für geeignete Räume zu sorgen. Derzeit habe man schon verschiedene Gebäude im Auge, "wobei dem Konzept gemäß ein Großteil des Unterrichts im Freien stattfinden wird". Dieser Rahmen ist dann der Regierung von Oberbayern als Genehmigungsbehörde vorzustellen: "Wir planen, im März 2022 so weit zu sein, dass der Schulbetrieb vorbereitet werden kann." Ein Start im Herbst desselben Jahres wäre wohl denkbar.

An einem Info-Nachmittag am vergangenen Wochenende nahmen rund 200 Interessierte teil, um sich ein Bild von dem Vorhaben "Freie Schule" zu machen. Dabei erläuterte Carina Schulz, dass man in enger Beziehung zu allen interessierten Eltern die Schule entwickeln will: "Für ein solches Projekt braucht es gute Menschen!" Nikolai Schulz stellte das Konzept der Schule vor. Eine Grundschullehrerin, die noch im regulären Schuldienst tätig ist und über 25 Jahre Erfahrung verfügt, erzählte von ihren Vorstellung von handlungsorientiertem Unterricht. Lisa Sarauer, die ebenfalls der Initiativgruppe angehört, schilderte die bisherigen Erfahrungen und warum sie ihr Kind dem neuen Kindergarten im Kinderhaus überantwortet habe; das Kind sei bestens versorgt und sie sei überzeugt von der Art, wie man hier mit Kindern umgehe.

SZ