Dettenhofen
Auch ohne WM-Titel erfolgreich

SC Dettenhofen wird weiterhin von Deutschlands oberstem Schnupfer geführt

12.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:15 Uhr
Oberster Schnupfer Deutschlands und Vereinschef in Dettenhofen: Christian Knauer hat ganz nebenbei im zu Ende gehenden Jahr auch noch ein paar Pokale geholt. −Foto: Archiv

Dettenhofen (bdh) Fast alles haben die Dettenhofener Schnupfer in diesem Jahr gewonnen - aber eben nur fast alles. Denn ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft in Knodorf schwächelten sie ein wenig und mussten den Sieg in Einzeln- wie auch Mannschaftswertung dem SC Oberlauterbach überlassen. Dennoch sprach Christian Knauer, der anschließend als Vereinschef wiedergewählt wurde, bei der Jahreshauptversammlung von einem "durchwegs erfolgreichen Jahr".

Sie sind ja durchaus erfolgsverwöhnt, die Schnupfsportler aus der Gemeinde Berg im Gau. Doch die Siege bei den zahlreichen Wettbewerben des Schnupferjahres sind keine Selbstläufer - ohne intensive Vorbereitung bleibt man auch beim Schnupfen nicht lange oben dabei. 24 Mal habe man im vergangenen Vereinsjahr trainiert, berichtete Vorsitzender Christian Knauer, der im Laufe seines Jahresberichts auch mehrmals seinen eigenen Namen erwähnen durfte. Zum Beispiel beim Rückblick auf den Schnupferkongress im Dechendorf, der im März stattfand. Dort wurde ein neuer deutscher Schnupferpräsident gewählt - und der heißt: Christian Knauer.

Christian Knauer als Deutschlands oberster Schnupfer - das ist so, als würde, sagen wir mal, Thomas Müller jetzt, wo er noch aktiv spielt, Präsident des Deutschen Fußballbunds. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich Knauer derzeit nicht im Formtief befindet. Und sein Verein, der SC Dettenhofen, auch nicht. Das zeigte der Überblick über die Ergebnisse des zu Ende gehenden Jahres. Bei der Landkreismeisterschaft in Oberlauterbach feierten Knauer und Hermann Siegl im Februar einen Doppelsieg für Dettenhofen - dass da auch der Mannschaftstitel Richtung Berg im Gau ging, braucht wohl nicht weiter erwähnt zu werden. Bei der Deutschen Meisterschaft im Mai in Egensbach holte sich erneut Knauer den Titel, Siegl wurde Vierter und die Dettenhofener Mannschaft Erster.

Dann kam der eingangs erwähnte kleine Knick bei der WM in Knodorf - Knauer musste sich mit Rang sieben begnügen, Richard Ilg holte als bester Dettenhofener immerhin Silber, ebenso wie die Mannschaft. Den Einzeltitel gewann Konrad Böck, der auch mit seiner Oberlauterbacher Mannschaft groß auftrumpfte. Ein Vierteljahr später, beim Deutschen Schnupferverbandspokal, zeigten die Dettenhofener im eigenen Haus aber wieder, wer die Nummer eins ist: Johann Angermayr wurde Erster, Christian Knauer Zweiter, beide zusammen mit der Dettenhofener Mannschaft ebenfalls Erster. Und auch bei der Bayerischen Meisterschaft in Tattenhausen holte sich der SCD - wenn auch nur mit hauchdünnem Vorsprung vor Oberlauterbach - den Mannschaftstitel. In der Einzelwertung platzierten sich mit Knauer (3.), Angermayr (5.), Siegl (7.) und Ilg (8.) gleich vier Dettenhofener in den Top Ten.

Durchwegs gute Ergebnisse lieferten auch die Schnupferbuam, also die zweite Mannschaft, ab. Bei der WM in Knodorf landete sie sogar auf dem Siegertreppchen. Sie wurde Dritter und platzierte sich damit vor den ersten Mannschaften aus Peutenhausen, Unterbuch oder Knodorf. Die Schnupferbixn brachten nur beim Verbandspokal, für den Dettenhofen ja Gastgeber war, eine ganze Mannschaft zusammen - und die landete dann auf Rang zwei in der Damenwertung.

Das Vereinsleben des SCD hat natürlich noch mehr zu bieten als Dosen mit Schnupftabak. "Wir waren natürlich wieder bei allen örtlichen Veranstaltungen mit dabei", betonte Vereinschef Christian Knauer. So zum Beispiel beim Weihnachtsschießen der Enzian-Schützen in Lampertshofen, wo die Schnupfer in ganz ungewohnten Gefilden der Bestenliste landeten und sich erst auf Rang neun wiederfanden. Die Schützen revanchierten sich dann, als sie beim Wanderpokalschnupfen der Berg im Gauer Ortsvereine auch nur Fünfte unter sechs Teilnehmern wurden. Das Wanderpokalschnupfen fand zeitgleich mit der Vereinsmeisterschaft des Schnupfclubs statt, bei der sich Eva Bichler und Hermann Siegl, der schon den Napfcup zum Trainingsauftakt im Januar gewonnen hatte, die Titel holten.

Vor einem Jahr war die Cold Water Grill Challenge noch in aller Munde. Die Schnupfer waren, wie Knauer berichtete, von den Jungbauern nominiert worden, grillten, unterstützt von ihren Festdamen, am Silvestertag, spendeten trotzdem und nominierten anschließend selbst die Lampertshofener Schützen sowie die Schnupfclubs aus Peutenhausen und Knodorf/Irsching. Im Sommer gab es eine Floßfahrt auf der Isar, das große Fest des Burschenvereins Klenau-Junkenhofen wurde ebenso besucht wie die Jubiläumsveranstaltungen der Lampertshofener Schützen und der Berg im Gauer Kirche.

Am Berg im Gauer Ferienprogramm beteiligte sich der SCD wieder mit dem Bobbycarrennen, das diesmal 32 Starter verzeichnen konnte. Noch mehr Teilnehmer gab's beim Kesselfleischessen (57), beim Wattturnier (84) und vor allem beim Schnupferball (194). All diese Veranstaltungen soll es auch im neuen Vereinsjahr wieder geben - los geht es bereits mit dem Wattturnier am Freitag, 23. November, es folgen die Weihnachtsfeier am 8. Dezember, das Kesselfleischessen am 19. Januar und der Faschingsball am 23. Februar.

Am 16. März kommenden Jahres wird dann in Dettenhofen die Landkreismeisterschaft der Schnupfer stattfinden, zwei Wochen darauf ist der Termin für den Schnupferkongress in Egensbach. Die deutsche Meisterschaft richte diesmal Nandlstadt aus, berichtete Knauer noch, Bayerische Meisterschaft und Schnupferverbandspokal seien noch nicht vergeben.

PERSONALIEN

Der komplette Vorstand wurde wiedergewählt: Vorsitzender Christian Knauer, stellvertretender Vorsitzender Johann Angermayr, Kassier Johann Hecht, Schriftführerin Maren Fuchs, Beisitzer Johann Fröhlich, Gerhard Seel, Peter Siegl und Michael Böhm, Kassenprüfer Hermann Siegl und Jürgen Hackl.