Der heilige Wolfgang - Schutzpatron Bayerns

Sein Gedenktag ist der 31. Oktober - Eine Darstellung des Bischofs findet sich in der Halsbacher Schutzengelkirche

30.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:08 Uhr
Hans Hammer
Der heilige Bischof Wolfgang von Regensburg und Patron von Bayern in der Darstellung im Bischofsornat mit Bischofsstab und einem Kirchenmodell an der Emporenbrüstung in der Schutzengelkirche in Halsbach bei Hörzhausen. −Foto: Hammer

Bereits zu Lebzeiten war Wolfgang wegen seiner Menschenfreundlichkeit und Güte, seiner Askese und Bescheidenheit, seiner Fürsorge und Heilkraft ausgesprochen beliebt und wurde wie ein Heiliger verehrt.

 

Er war einer der bekanntesten Bischöfe von Regensburg. Das Andenken an diesen großen Kirchenfürsten wird vor allem in Bayern und Österreich lebendig erhalten.

Wolfgang wurde um 924 in Pfullingen bei Reutlingen als Sohn angesehener, freier, aber dennoch armer Eltern geboren. Schon in frühester Jugend erkannten die Eltern seine große Begabung und die Freude am frommen Leben. Nach Privatunterricht bei einem Kleriker wurde Wolfgang in der Klosterschule auf der Bodenseeinsel Reichenau und der Domschule Würzburg erzogen und ausgebildet. Sein Studienfreund Heinrich wurde im Jahr 956 Erzbischof von Trier. Wolfgang folgte seinem Ruf und wurde Lehrer und Leiter der Domschule Trier. Schon damals unterwarf er das Domkapitel den benediktinischen Regeln. Nach dem frühen Tod Bischof Heinrichs im Jahre 964 entschied sich Wolfgang für ein gänzlich anderes Leben. Statt der vorgezeichneten Laufbahn als Nachfolger im Bischofsamt wählte er den Weg ins Kloster. Er wanderte 964 über Köln nach Maria Einsiedeln in der Schweiz und wurde im Kloster Einsiedeln Benediktinermönch. Dort wurde er 968 von Bischof Ulrich von Augsburg zum Priester geweiht. Er missionierte von dort auch mit großem Erfolg vor allem im Alpenraum. 971 begab er sich auf eine Missionsreise nach Ungarn. Er wurde aber schon bald aus dem Missionsgebiet wieder abberufen und auf Fürsprache des Passauer Bischofs Pilgram, der auf seine Erfolge aufmerksam geworden war, 972 von Kaiser Otto I. zum Bischof von Regensburg erhoben.

Die Ernennung war nicht unumstritten. Sowohl Kaiser Otto I. wie auch Teile des Klerus hatten Zweifel, dass der unscheinbare Mönch Wolfgang als Bischof geeignet sei und lehnten ihn ab. Erst nachdem er einen der Zweifler, der erkrankt war, geheilt hatte, wurde er akzeptiert und zum Bischof ernannt. In dem Amt übte er großen Einfluss auf seine Zeit aus. 975 gründete er in Regensburg eine Domschule mit Chor. Hier ist der Ursprung der Regensburger Domspatzen zu sehen.

Während des Aufstands des Bayernherzogs Heinrich II. , des Zänkers, gegen Kaiser Otto II. verließ Wolfgang sein Bistum. Er verbarg sich zwei Jahre lang im Kloster Mondsee und soll sich, wie die Legende berichtet, später in eine selbst gebaute Klause am Abersee, dem heutigen Wolfgangsee, zurückgezogen haben. Er führte nach der Legende über sieben Jahre in der Klause ein asketisches Leben, bis ihn eine Abordnung aus Regensburg entdeckte und auf den Bischofsstuhl zurückführte. Erst nach der Niederwerfung und Wiedereinsetzung Herzog Heinrich II. , der inzwischen der "Friedfertige" genannt wurde, erfolgte die Aussöhnung zwischen Herzog und Bischof. Sogar dessen Kinder waren ihm zur Erziehung anvertraut worden.

In seiner Amtszeit stimmte er auch 973 gegen den Widerstand des Domklerus, der Abtrennung böhmischer Gebiete von seinem Bistum zu und schuf damit die Grundlage zur Errichtung des Bistums Prag. Als Wolfgangs eigentlicher Verdienst gelten seine Bemühungen um die Erneuerung des Geistes der Klöster in Süddeutschland. Die zunehmend verweltlichten Klöster wurden dem Ideal der Abgeschiedenheit und damit zur stärkeren Beachtung der benediktinischen Regeln zugeführt. Die Abschaffung des Privatvermögens der Domkapitulare wurde verfügt.

Auf einer Reise durch Österreich zu den Besitzungen des Bistums Regensburg bei Pöchlarn starb Wolfgang am 31. Oktober 994 in Pupping bei Eferding. Sein Leichnam wurde nach Regensburg überführt und im Kloster St. Emmeram bestattet. Am 7. Oktober 1052 wurde er durch Papst Leo IX. heiliggesprochen. Seine Reliquien befinden sich seit dieser Zeit in der Wolfgangs-Krypta von St. Emmeram. Sein Gedenktag ist sein Todestag, der 31. Oktober.

Hans Hammer

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