Schrobenhausen
Debatte um Treppenturm nicht vorbei

CSU-Fraktionschef Bastian Fuchs traf sich mit Hans Hammer -Architekt Obel äußert sich nicht

22.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:32 Uhr
CSU-Fraktionschef Bastian Fuchs (r.) hat sich die Argumente von Kreisheimatpfleger Hans Hammer, bei dem sich etliche Bürger mit ihrer Kritik gemeldet haben, zum Treppenhaus in Ruhe angehört. Dabei ging es auch um die Frage, wieso die Architekten Obel und Partner den Turm so nah am Brunnen platziert haben und wie der gestalterische Zusammenhang gedacht war. Am Dienstag steht das Thema wieder auf der Tagesordnung des Stadtrats. −Foto: Foto: Petry

Schrobenhausen (SZ) Es ist ruhiger geworden um den Treppenhausanbau am Museum im Pflegschloss, das die Brauchtumssammlung des Heimatmuseums beherbergt. Hinter den Kulissen ist die Diskussion aber längst noch nicht vorbei. Jetzt hat sich der Fraktionschef der Schrobenhausener CSU, Bastian Fuchs, mit Kreisheimat- und Brauchtumspfleger Hans Hammer getroffen, der nach wie vor viele offene Fragen sieht.

Noch immer ist für ihn nicht klar, warum der Brandschutz an dieser Stelle solche Dimensionen haben muss. Im Erdgeschoss und im ersten Stock gebe es Übergänge der einzelnen Gebäudeteile und damit mehrere Fluchtwege. Und oben, wo die sakrale Sammlung untergebracht ist, besteht die Möglichkeit, Besucher im Falle eines Falles mit der Drehleiter der Feuerwehr zu retten. "Seit der Diskussion ums Rathaus wissen wir ja, dass man da einige Leute rausholen kann", sagte Hammer. Und davon abgesehen - wenn pro Jahr 50 Leute die sakrale Sammlung besuchten, dann sei das viel. Für ihn hätte also eine einfache, schlanke Fluchttreppe am Gebäude vollkommen ausgereicht.

Bastian Fuchs nahm sich viel Zeit, um sich mit der Sichtweise von Hans Hammer auseinanderzusetzen, der ja inzwischen auch zum Sprachrohr für viele andere Bürgerinnen und Bürger geworden ist, die den Fluchtweg aus Beton als Bausünde ansehen. Fuchs kündigte an, er wolle gerne versuchen, die Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um noch einmal nachzuvollziehen, warum an dieser Stelle eine so breite Treppe für nötig befunden worden sei.

Hans Hammer war nicht einverstanden mit der Vorgabe des Bürgermeisters, laut der ein Abriss des Turms kein Thema sei. Bastian Fuchs erwiderte, das sei die persönliche Meinung des Bürgermeisters; sein Eindruck sei, dass nach wie vor ergebnisoffen diskutiert werde.

Und es ging auch um die Frage der Gestaltung. Warum das Architektenbüro Obel und Partner den mächtigen Treppenbau so nah an den historischen Brunnen heran geplant habe. Und ob das ausgeschnittene Eck am Betonturm von den Architekten dazu gedacht sei, dem Brunnen gestalterisch Luft zu verschaffen. Warum dann aber ein Höhenunterschied zwischen der Decke des Ecks und des Brunnens geplant wurde. Weder Hans Hammer noch Bastian Fuchs hatten Antworten darauf. Also gab die Schrobenhausener Zeitung diese Fragen an das Büro Obel und Partner weiter; schriftliche Anfragen verhallten im Leeren. Bei einer telefonischen Nachfrage hieß es dann, das Büro werde die Fragen nicht beantworten, nicht "bei dem Niveau, das diese Diskussion hat".

Nächsten Dienstag steht das Thema noch einmal auf der Tagesordnung des Schrobenhausener Stadtrats. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr.

Einen Leserbrief zum Thema lesen Sie hier.

Mathias Petry