Pobenhausen
Dachbodenfund könnte eine Melkruhe sein

SZ-Leser hatte zwei Ideen für eine Frage, die dem Pobenhausener Hermann Ettl Kopfzerbrechen bereitete

21.01.2021 | Stand 25.01.2021, 3:34 Uhr
So sieht also eine Melkruhe aus: Die Lösung, um was es sich bei Hermann Ettls Dachbodenfund handeln könnte, kam von Lesern der Schrobenhausener Zeitung. −Foto: Ettl

Pobenhausen -Gut 60 Jahre lag ein Holzteil mit einem Gurt auf dem Dachboden von SZ-Leser Herrmann Ettl aus Pobenhausen. Um was es sich bei seinem Dachbodenfund handelte, wusste er nicht, bis er sich bei der Schrobenhausener Zeitung meldete. Auf einen Aufruf meldeten sich einige Leser mit Lösungsvorschlägen. Die Palette reichte vom Spanngurt bis hin zur sogenannten Melkruhe. Für Letzteres entschied sich Ettl als Lösung.

Mehrere Leser der Schrobenhausener Zeitung meldeten sich per E-Mail und mutmaßten, dass es sich bei dem etwa 30 Zentimeter langen Holzteil mit der leicht gewölbten Unterseite, das einen rund 2,20 Meter langen aufgerollten Gurt beinhaltet, um einen historischen Spanngurt handeln könnte. Willi Mair aus Schrobenhausen hatte seiner E-Mail sogar einige Bilder angefügt, die seine Spanngurt-Theorie stützten. Er hatte aber noch eine weitere Idee: Der Gurt könnte "auch zum Abdichten einer Leckage an einem Wasser- oder Güllefass eingesetzt" worden sein.

Die andere Fraktion, derer, die Lösungen anzubieten hatten, sprach von einer sogenannten Melkruhe. Anton Pfab aus Wolnzach, der den Aufruf in der Schrobenhausener Zeitung im Internet gelesen hatte, brachte diesen Stein ins Rollen. Bei einer Melkruhe handele es sich demnach um eine Vorrichtung, die der Kuh um den Leib geschnallt werde, damit sie beim Melken ruhig stehen bleibe. Pfab sagte weiter, so etwas habe es bei ihm früher zu Hause auch gegeben. Bestätigung fand Hermann Ettl durch einen Anruf bei ihm daheim, wie er erzählt: Eine weitere Person habe ihm das gleiche wie Anton Pfab gesagt. Ettl schaute im Internet unter dem Begriff nach und fand dort ein ähnliches Foto, wie er es der Schrobenhausener Zeitung von seinem Dachbodenfund geschickt hatte. Darum ist das Holzteil für Ettl nun nachweislich eine Melkruhe.

Über das Echo auf seinen Hilferuf freut sich Ettl: "Vielen Dank euch Mitarbeitern der Schrobenhausener Zeitung, nach über 60 Jahren weiß ich jetzt, was das ist."

jsp