Langenmosen
Da ist Musik drin

Blick in die Gemeinden

11.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr
  −Foto: Erhard Dürrmann, Duerrmann, Erhard, Schrobenhausen

Langenmosen (DK) Im sozialen Bereich ist Langenmosen dank Mathilde Ahle sowieso schon vorne dabei. Mit dem Leuchtturmprojekt zur Inklusiven Gemeinde soll das nun noch forciert werden.

Ein schwungvolles L, ein ebensolches A, darüber ein Dach, darunter viele bunte Puzzleteile und der Schriftzug "Zukunft gemeinsam gestalten", wobei das zentrale Wort, "gemeinsam", noch einmal extra hervorgehoben ist: So sieht das Logo für das Projekt "Inklusive Gemeinde Langenmosen" aus, das so bedeutend ist, dass es als Leuchtturmprojekt bezeichnet wird. Entstanden ist das Logo, das im Dezember präsentiert wurde, aus den Inspirationen, die die Beiträge eines Malwettbewerbs geliefert hatten. Die Wettbewerbsteilnehmer bekamen dann neben ihren Preisen noch eine besondere Belohnung: Sie durften das Logo aufessen - Bürgermeisterin Mathilde Ahle und Projektkoordinatorin Karin-Anna Holzer hatten es als Kuchen backen lassen.

Dermaßen verinnerlichen sollen sich die Langenmosener auch das Projekt ihrer Inklusiven Gemeinde. Mathilde Ahle legt besonderen Wert darauf, dass Langenmosen eine lebens- und liebenswerte Gemeinde bleibt, wie sie gerne sagt. Mit dem Leuchtturmprojekt stellt sich die Gemeinde nun den Änderungen, die der demografische Wandel mit sich bringen wird. Sozialpädagogin Karin-Anna Holzer steht in ihrem Büro in der Alten Schule als Ansprechpartnerin allen Bürgern, vor allem in sozialen Notlagen, zur Verfügung. Dabei stehen Themen wie Pflege oder auch Hilfe im Alter im Mittelpunkt. Aber das Projekt ist viel breiter angelegt, die Bürger sollen auch gemeinsam die Zukunft ihres Gemeinwesens gestalten, eines Gemeinwesens, in dem idealerweise jeder Hilfe bekommen kann, wenn er sie braucht. Bei einer Auftaktveranstaltung im Oktober wurden schon mehr als 200 Wünsche, Ideen und Lösungsansätze gesammelt. Und heuer soll es natürlich weitergehen. Langenmosen könnte hier Pionierarbeit für viele andere Gemeinden leisten.

Ein Projekt für das neue Jahr ist das Baugebiet Langenmosen-Mitte, das eine Lücke in der Bebauung am südlichen Ortsrand schließt. Auf rund 13000 Quadratmetern können hier Wohnhäuser entstehen. Ebenfalls 2019 geht es mit dem Kindergarten weiter. Hier wird jetzt saniert, die Kinder kommen derweil in der Schule unter, wo zwei Räume als Ausweichquartier zur Verfügung stehen.

Seine Entscheidungen muss der Gemeinderat seit August ohne sein erfahrenstes Mitglied fällen: Anton Neff, Ratsmitglied seit 1984 und amtierender Bürgermeisterstellvertreter, starb völlig unerwartet mit 70 Jahren. Vier Tage zuvor hatte er noch an der Gemeinderundfahrt teilgenommen, wie in den Vorjahren allerdings nicht mit dem Fahrrad, wie seine Ratskollegen, sondern mit dem Auto. In den Gemeinderat rückte Andrea Wendler für ihn nach.

Fehlen wird Anton Neff aber in Langenmosen an allen Ecken und Enden. Er war vielfältig aktiv und in seiner Gemeinde nicht nur politisch engagiert. Das wird man zum Beispiel am Vatertag merken, wenn sich alljährlich in Winkelhausen Oldtimerfans aus der ganzen Umgebung treffen. Hier war Neff im vergangenen Jahr noch als Einweiser aktiv gewesen. Beim Treffen gab es nicht nur historische Schlepper, Autos und Zweiräder zu sehen, sondern auch Maschinen und Geräte zur Holzverarbeitung. Die Besucher kamen aus allen Himmelsrichtungen.

Es ist eben gar nicht verkehrt, wenn man mittendrin liegt zwischen Schrobenhausener Land und Donaumoos - so bekommen die Langenmosener auch einfach öfter schöne Stimmen zu hören. Nach dem Schrobenhausener Gausängertreffen im November 2017 richtete der MGV Langenmosen nun im April vergangenen Jahres das Donaumooser Gausängertreffen aus. Gekonnt ist gekonnt - es wurde wieder ein wunderbarer Abend, wofür auch Altbürgermeister Thomas Hümbs als Moderator sorgte. Folgt nun 2019 ein Jahr ohne Gesang? In Langenmosen sicherlich nicht.NACHGEFRAGT
Was war 2018 Ihr schönstes Erlebnis?

Bürgermeisterin Mathilde Ahle: Eines von vielen schönen Erlebnissen war für mich die Jubiläumsfeier beim Landfrauenchor aus Rosenheim. Auf der Fahrt nach Bad Aibling legte unser Frauenchor eine kurze Rast ein und probte noch einmal sein Programm. Ein parkender Lkw-Fahrer aus Rumänien war von unserem Gesang so begeistert, dass er sich dafür spontan mit einer leckeren Spezialität bei uns bedankte. Privat war mein schönstes Geschenk die Geburt unseres achten Enkels.

Worauf freuen Sie sich 2019 besonders? 

Ahle: Ich freue mich ganz besonders auf die Primiz von Florian Stadlmayr in unserer Pfarreiengemeinschaft. Gemeindlich freue ich mich, dass wir heuer mit Kindergartenumbau und -sanierung beginnen können und unser Nahwärmenetz bauen werden.

Ein Tourist will einen Tag in Ihrer Gemeinde verbringen. Was schlagen Sie ihm vor? 

Ahle: Ich würde ihm ans Herz legen, unsere Gemeinde von allen vier Himmelsrichtungen her zu erforschen - sie ist von allen vier Richtungen her mit Radwege erreichbar. Sehr angenehm sind unsere ausgeschilderten Wanderwege. Zum Beispiel führt der Moosbergweg mit einer Länge von rund acht Kilometern durch das tiefste Niedermoor Südbayerns. Besonders sehenswert ist der Rastplatz, ein Aussichtspunkt, auf der Anhöhe des Mossberges. Unbedingt empfehlenswert ist eine Führung in unserer Pfarrkirche St. Andreas mit ihrem gotischen Wehrturm. Sehr imposant sind in der Kirche die Deckengemälde vom bischöflichen Hofmaler Ignaz Baldauf. Zur Stärkung mittags oder abends empfehle ich unsere beiden gut bürgerlichen Gastwirtschaften. Wer einen weiteren Urlaubstag anhängen möchte, kann die Übernachtungsmöglichkeit in unserer Gemeinde nutzen und sich am nächsten Tag auf den Zehentweg machen. Dieser beginnt am Alten Schulhaus, vormals Zehentstadel, dem ältesten Gebäude in unserer Gemeinde. Der Weg führt Richtung Sandizell und kann auch für einen Abstecher zur Asamkirche und zum Wasserschloss in Sandizell genutzt werden.

Wenn Ihre Gemeinde eine Firma wäre, welche Rechtsform würden Sie ihr geben? 

Ahle: Ich würde die Gemeinde in eine Form der Aktiengesellschaft geben, denn Langenmosen ist es wert, Aktien zu kaufen.

Als wer oder was würden Sie sich gerne mal im Fasching verkleiden? 

Ahle: Als Pumuckl würde ich mich gerne mal verkleiden, um richtig Schabernack zu treiben.

Foto: Burgstaller