Hörzhausen
Zwei schwere Unfälle bei Hörzhausen

Acht Verletzte – Kreisstraße Richtung Unterbernbach bis auf Weiteres gesperrt

10.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:36 Uhr
Ein mit Holz beladener Lastwagen rutschte am frühen Morgen bei Mantelberg auf der Kreisstraße ND3 zwischen Hörzhausen und Schrobenhausen auf schneeglatter Straße in den Graben. Der Fahrer wurde nicht verletzt. Die Bergung des Lastwagens dauerte mehrere Stunden. −Foto: Manfred Schalk

Hörzhausen (SZ) Der Winter hat auch das Schrobenhausener Land fest im Griff. Zwischen Hörzhausen und Schrobenhausen kippte ein Holztransporter in den Straßengraben, wenige Kilometer weiter wurden bei einem Unfall acht Menschen verletzt. Auf die B 300 bei Mühlried stürzte ein Baum, auf der Paartalbahn gab es Verspätungen.

Der folgenschwerste Unfall ereignete sich am Mittwochmorgen zwischen Unterbernbach und Hörzhausen. Dabei wurden acht Personen verletzt, eine davon schwer. Zu dem Unfall kam es nach Angaben der Polizei Aichach, als eine 25-jährige Frau mit ihrem BMW kurz vor 8 Uhr auf der Kreisstraße AIC 5 von Hörzhausen nach Unterbernbach fuhr. In dem Waldstück musste sie etwa 300 Meter vor Unterbernbach einem durch Schneelast abgebrochenen und auf der Fahrbahn liegenden Baumwipfel ausweichen. Der Wagen geriet ins Schleudern und prallte mit der Fahrerseite gegen die Front eines entgegenkommenden Kleinbusses.

Die 25-Jährige musste durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeugwrack geborgen werden. Mit schweren Kopfverletzungen wurde sie ins Krankenhaus Regensburg geflogen. Im Kleinbus befanden sich neben dem 71-jährigen Fahrer noch sechs Berufsschüler im Alter zwischen 15 und 40 Jahren. Alle Fahrzeuginsassen wurden leicht verletzt. Vier von ihnen mussten mit dem Rettungswagen in die Krankenhäuser Aichach und Schrobenhausen gefahren werden. Der Schaden wird auf etwa 35 000 Euro geschätzt. Neben dem Notarzt und fünf Rettungswagen befanden sich die Feuerwehren aus Hörzhausen, Schnellmannskreuth, Kühbach, Pöttmes und Aichach im Einsatz. Die Kreisstraße AIC 5 bleibt zwischen Unterbernbach und Halsbach wegen der hohen Schneelast auf den Bäumen bis auf weiteres komplett gesperrt.

Ein weiterer spektakulärer Winterunfall ereignete sich am Mittwochmorgen gegen 6.35 Uhr ein Stück weiter Richtung Schrobenhausen, wo die Kreisstraße schon den Namen ND 3 trägt. Bei Mantelberg rutschte ein mit Holz beladener Lastwagen auf der schneeglatten Fahrbahn in den Straßengraben. Nach ersten Erkenntnissen der Schrobenhausener Polizei soll dem Lastwagenfahrer, der Richtung Hörzhausen unterwegs war, ein Auto entgegengekommen sein. Der Trucker soll der Polizei gegenüber angegeben haben, dass er dem Auto hatte ausweichen müssen und dabei auf der glatten Straße in den Graben geraten sei. Über den genauen Hergang des Unfalls konnte die Polizei keine weiteren Angaben machen. Der Lastwagen blieb im Straßengraben auf der Beifahrerseite liegen. Wie die Polizei mitteilte, kam der Fahrer unverletzt davon. Die Straße musste auch hier wegen der Bergungsarbeiten für mehrere Stunden zum Teil komplett gesperrt werden. Die Polizei öffnete die Straße zeitweise, um den Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbeizuleiten.

Wohl zu schwer geworden war die Schneelast auf einem Baum an der Bundesstraße 300. Kurz nach 11 Uhr gab ein Baum bei Mühlried dem Gewicht auf seinem Geäst nach und kippte auf die viel befahrene Straße. Die Feuerwehr Mühlried traf als erste am Einsatzort ein und beseitigte den Baum mit der Motorsäge. Die Feuerwehr Schrobenhausen eilten ebenfalls auf die B 300 und half bei der Beseitigung der Holzreste. Die B 300 war kurzzeitig in beiden Richtungen gesperrt, es bildeten sich längere Staus. Nach etwa 20 Minuten gab es wieder freie Fahrt. Schrobenhausens stellvertretender Polizeichef Hans-Jürgen Bartl lobte die Autofahrer im Schrobenhausener Land. Viele führen sehr umsichtig. Für ihn lag der Grund dafür auf der Hand: „Wenn Schnee liegt, sieht jeder, dass es glatt ist.“ Dennoch hatte die Schrobenhausener Polizei schon am Mittwoch einige Unfälle zu bearbeiten. Abends gegen 20.15 Uhr war ein 21-Jähriger aus Aichach auf der Staatsstraße 2050 von Langenmosen nach Schrobenhausen unterwegs. Vor dem Kreisverkehr in der Neuburger Straße konnte er nicht mehr rechtzeitig anhalten, überfuhr die Verkehrsinsel, beschädigte dort ein Verkehrszeichen, fuhr über den Kreisel und blieb auf der gegenüberliegenden Seite im Straßengraben liegen.

Der Fahrer wurde nicht verletzt, es entstand nach Schätzungen der Polizei Schaden in Höhe von etwa 4000 Euro. Am gleichen Abend gegen 21.50 Uhr wollte eine 27-jährige Autofahrerin aus Neudenau (Landkreis Heilbronn) von der B 300 zu schnell in eine der Waidhofener Ausfahrten fahren. Die Frau rutschte mit ihrem Opel von der Fahrbahn, touchierte ein Verkehrszeichen und landete im Straßengraben. Die Frau wurde leicht verletzt, es entstand Schaden in Höhe von rund 1500 Euro. Bereits morgens um 5.25 Uhr kam auf der glatten Gerolsbacher Straße in Schrobenhausener ein 29-jähriger Mann mit seinem BMW von der Fahrbahn ab. Auch in diesem Fall war der Grund für den Unfall Polizeiangaben zufolge nicht angepasste Geschwindigkeit. Der Mann prallte mit seinem Wagen gegen ein Werbeschild. Die Summe des entstandenen Schadens schätzte die Polizei auf rund 1000 Euro.

In dem Zusammenhang wies die Polizei darauf hin, dass Verkehrsteilnehmer, die wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf winterglatter Fahrbahn einen Verkehrsunfall verursachen, mit einem Bußgeld in Höhe von 145 Euro rechnen müssten. Hinzu kämen noch Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Obwohl die Winterdienste der Kommunen und der Straßenmeistereien pausenlos im Einsatz waren, kam es immer wieder zu kleineren Behinderungen im Straßenverkehr. Auch zahlreiche Hausbesitzer und ihre Mieter kamen teilweise beim Räumen von Fußwegen und Garageneinfahrten kaum nach. Auch die Pendler, die auf den Zug angewiesen waren, mussten sich in Geduld üben. Auf der Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ingolstadt fuhren nach Angaben der Bayerischen Regio Bahn (BRB) die Züge. Allerdings mussten die Fahrgäste auf der Paartalbahn mit „teils erheblichen Verspätungen“ zurecht kommen.

Jürgen Spindler, Berndt Herrmann