Schrobenhausen
Weigert will für Neubau des Kreiskrankenhauses kämpfen

Hauptversammlung der Freien Wähler Schrobenhausen - Schalk rückt in den Vorstand nach - Pfegschlossanbau verschönern

19.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:50 Uhr
Der neu gewählte Vorstand der Freien Wähler Schrobenhausen und die Kandidaten zur Landtagswahl: (v.l.) Ortsvorsitzender Harald Reisner, Vize-Vorsitzender Werner Lemal, Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, Landrat Roland Weigert, Schatzmeister Herbert Reil, Kreisvorsitzender Peter von der Grün und Schriftführer Rudi Koppold. −Foto: Drexler

Schrobenhausen (SZ) Die Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Auch auf der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler in Schrobenhausen ging es vor allem um die Kandidaten für die Landtags- und Bezirkswahl. Die acht anwesenden Mitglieder wählten Harald Reisner erneut zum Vorsitzenden des Ortsvereins. Neu im Vorstand ist Günther Schalk, der auf der Versammlung aber fehlte.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, wer der Landtagskandidat der Freien Wähler ist. Landrat Roland Weigert erklärte den knapp 15 Zuhörern, warum er kandidiert und welche Themen ihm wichtig sind. "Das Ganze war nicht geplant", sondern habe sich daraus ergeben, dass "Söder Seehofer überraschend beerben durfte", so Weigert. Nach 19 Jahren im Landratsamt, zehn davon als Landrat, ist er davon überzeugt, "dass ich mindestens das gleiche bewegen kann".

Nachdem das "Seehofer-Land", also Vertreter aus Oberbayern, in der Staatsregierung in München "nicht mehr beteiligt sind", werde der Zugriff auf Entscheidungen deutlich schwieriger, erklärte der Landtagskandidat. Deshalb hält er es für wichtig, dass jemand aus der Region im Landtag vertreten ist.

Ein Thema, das ihm dabei sehr wichtig ist, ist das Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen. "Es geht um die Frage, mit welchem Konzept wir in die Zukunft marschieren und mit welchen Förderquoten wir rechnen dürfen." Was das bedeutet, rechnete der Landrat kurz vor. Für eine Komplettsanierung des Hauses, die geschätzt mindestens 30 Millionen Euro kosten würde, gibt es kaum Zuschüsse. Ein Neubau koste zwar um die 100 Millionen Euro, werde aber gefördert. Weigert, der hier Brückenbauer sein möchte, geht von mindestens 60 Prozent Zuschuss aus.

Und wer wird Landrat, wenn er in den Landtag einzieht? "Wir spielen dieses Thema jetzt nicht", sagte Weigert. "Wir verheizen ihn, wenn wir einen Namen bringen." Klappt es für den 50-Jährigen bei der Wahl am 14. Oktober mit seiner Reise nach München, muss binnen 90 Tagen ein neuer Landrat gewählt werden.

Um eine möglichst gute Stimmenausbeute zu haben, ist Weigert Erststimmenkandidat im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und Zweitstimmenkandidat im Nachbarlandkreis Eichstätt. Genau umgekehrt ist es bei Eva Gottstein aus Eichstätt. Für sie wäre es die dritte Legislaturperiode im Landtag, wo sie Sprecherin für die Bereiche Jugend, Frauen und innere Sicherheit ist.

Auch Bezirkstagskandidat Rudi Koppold hat sich mit Ludwig Bayer aus dem Rennertshofener Ortsteil Steppberg zusammengetan. Koppold kandidiert für den Stimmkreis Pfaffenhofen, Bayer für Neuburg-Schrobenhausen. Die gemeinsamen Ziele der beiden: ein Beratungspflegestützpunkt für jeden Landkreis, die Brauchtumspflege soll erhalten bleiben und der Bezirk soll weiter Einrichtungen wie Regens Wagner unterstützen. Um genug Stimmen für einen Einzug in den Bezirk zu bekommen, sind beide sind im jeweils anderen Landkreis Zweitstimmenkandidaten.

Die Neuwahlen des 24 Mitglieder zählenden Ortsvereins brachten lediglich eine Veränderung: Für Hans Reisner, der nicht mehr kandidierte, wählten die Mitglieder Günther Schalk zum weiteren Vize-Vorsitzenden. Kritik gab es von Paul Schnitzler, weil Schalk wegen Terminüberschneidungen nicht zur Versammlung gekommen war.

In seinem kurzen Überblick zur Stadtpolitik ging Harald Reisner, Vorsitzender des Ortsvereins, auch auf den Anbau am Pflegschloss ein. Den abzureißen, wie immer wieder gefordert wird, war für ihn keine Alternative: "Wir verwalten ja öffentliche Steuergelder." Die Intension der FW sei es, sich für eine Verschönerung des Anbaus einzusetzen. "Schauen wir mal, was uns im Stadtrat vorgestellt wird", sagte Koppold, der sich ebenfalls für einen Kompromiss aussprach.
 

Gerlinde Drexler