Schrobenhausen (mpy) Was am Industriestandort Hagenauer Forst passiert, ist normalerweise Geheimsache, und es ist nicht die Regel dass beispielsweise Familienangehörige Mama oder Papa mal eben am Arbeitsplatz bei der MBDA Deutschland besuchen können. An diesem Samstag hat das weltweit tätige Rüstungsunternehmen eine Ausnahme gemacht und zum Familientag geladen. Ergebnis: Rund 5000 Besucher ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen.
Alle Mitarbeiter - das sind aktuell rund 1100 -, dazu zahlreiche ehemalige waren eingeladen, dabei zu sein und ihren Angehörigen den Standort, also ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Der Andrang war so gewaltig, dass es auf der Zufahrtsstraße zu einem bemerkenswerten Verkehrsstrom kam. Die teils mühsame Anfahrt lohnte sich aber, denn natürlich waren jede Menge Attraktionen vorbereitet worden, um die Gäste aufs Beste zu unterhalten. So gab es nicht nur Werksführungen, sondern Mitmachaktionen wie ein Eurofighter-Simulator, eine 3D-Gamezone mit kindgerechten Virtual-Reality-Spielen, jede Menge Vorführungen und Ausstellungen. Auf dem Werksgelände gibt es sogar ein Wildbienenprojekt.
Rundherum war reichlich Gelegenheit für Geselligkeit und Unterhaltung. Die Hohenwarter Marktkapelle musizierte und brachte einen weiteren Baustein zum Gelingen des gigantischen Sommerfests ein, bei dem sich das Unternehmen offen wie selten präsentierte. Wobei natürlich die ganzen Hochsicherheitsbereiche mit dem militärischen Know-how genauso abgeriegelt waren wie sonst auch. Aber auch so beeindruckten die Industrieanlagen, die öffentlich gemacht wurden, weil man so etwas nun mal nicht in einem Wäldchen am Rande einer Kleinstadt erwarten würde.
Auf Seiten der Offiziellen war man hochzufrieden mit der Veranstaltung. Für Personalchef Marc Zizmann war die Veranstaltung "ein Spiegel unserer Unternehmenskultur". Organisiert hatten seine Mitarbeiter den Riesenevent in Eigenregie.
Und MBDA-Geschäftsführer Thomas Gottschild, machte ebenfalls deutlich, wie wichtig der Teamgeist am Standort sei: "Der Hauptsitz von MBDA Deutschland hat bis heute eine ereignisreiche und auch erfolgreiche Geschichte vorzuweisen. Diesen Erfolg wollen wir weiterführen und setzen dabei insbesondere auf die Stärken unserer Belegschaft, deren Kompetenzen sowie die Fortsetzung ihres hohen Engagements."
Der Familientag steht im Zusammenhang mit einem runden Geburtstag: Im Spätherbst soll das 60-jährige Standortjubiläum gefeiert werden. Und Thomas Gottschild versprach am Samstag, "auch weiter in die Zukunftssicherheit des Standorts" investieren zu wollen.
Einen karitativen Nutzen hatte das Fest auch: Das Eintrittsgeld von fünf Euro je volljährigem Besucher wird für soziale Zwecke ins Schrobenhausener Land gespendet - fast 17000 Euro kamen zusammen.
