Aresing
Mit dem richtigen Garten Bienen schützen

SPD Schrobenhausen-Aresing beschäftigte sich mit den praktischen Aspekten des Artenschutzes

10.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:40 Uhr
Auch mit einem Kreisverkehr lassen sich Insekten schützen: Dieser Ansicht ist Mario Dietrich, Leiter Stadtgrün in Pfaffenhofen, und belegt das auch am Beispiel des Kreisels am Kuglhof, wie er bei einem Informationsabend der SPD Schrobenhausen-Aresing erklärte. −Foto: Dietrich

Aresing / Schrobenhausen (SZ) Wie können private Gärten und öffentliche Grünflächen attraktiv, insektenfreundlich und zugleich pflegeleicht gestaltet werden? Begleitend zum derzeit laufenden Volksbegehren Artenschutz ("Rettet die Bienen") wollte die SPD Schrobenhausen-Aresing mit einem Infoabend dieser Frage nachgehen.

Als Referenten hatten die Sozialdemokraten dazu den Leiter Stadtgrün aus Pfaffenhofen, Mario Dietrich, für den Informationsabend gewonnen. In einem Punkt waren sich Dietrich, die Veranstalter und die etwa 40 Zuhörer im Aresinger Sportheim einig: Artenschutz könne nicht ohne die Landwirtschaft funktionieren, jedoch könne jeder einzelne zum Beispiel durch sein Konsumverhalten oder mit der Gestaltung seines Gartens zu mehr Artenschutz beitragen.

Gleich zu Beginn seines Vortrags verwies Dietrich auf die sogenannte Krefelder Studie. Die besage, dass bei Fluginsekten ein Rückgang um 75 Prozent zu verzeichnen sei. Weniger Insekten bedeute für etliche Vogelarten auch weniger Nahrung. Zudem seien Insekten auch für die Bestäubung zahlreicher Pflanzen nötig und stellten damit auch einen erheblichen wirtschaftlichen Faktor dar.

Ein wichtiger Punkt für einen bienenfreundlichen Garten spiele die Auswahl der Pflanzen, so Dietrich. So seien voll blühende Blumenzüchtungen zwar dekorativ, aber für Insekten nicht zugänglich und daher weitgehend nutzlos. Um den Pflegeaufwand dauerhaft gering zu halten, sei vor allem der Aufbau des Bodens von Bedeutung. Für größere Flächen eigne sich eine sogenannte Bienenweide. Der Boden dafür sollte möglichst mager sein. Durch einen geeigneten Schnittzeitpunkt verjünge sich der Pflanzenbestand Jahr für Jahr von selbst. Für kleinere, eingefasste Flächen empfahl Dietrich Staudenmischbepflanzungen. Eine derartige Bepflanzung finde jeder in Pfaffenhofen im Kreisverkehr am Kugelhof. Im Gegensatz zur sonst oftmals üblichen Bepflanzung mit einem sogenannten Sommerflor, ließen sich dadurch erheblich Kosten und Wasser sparen.

Dafür sollte nach Möglichkeit auf kiesigem Untergrund eine Schicht aus gedämpften Humus aufgebracht werden. Darauf werden dann die Stauden gesetzt. Der Boden so Dietrich weiter, werde dann mit Sand oder Kiesel angefüllt. Dadurch könne verhindert werden, dass sich Unkräuter ausbreiteten.

Durch eine entsprechende Auswahl von Pflanzen wie Tulpen, Taglilien, Bergminze oder Brandkraut könne sich der Gartenbesitzer ganzjährig an einem dekorativen Garten erfreuen, der zugleich Insekten Nahrung biete und bei richtiger Behandlung zudem auch noch dauerhaft pflegeleicht sei. Anders als bei Kiesgärten, so Dietrich, die lediglich in den ersten Jahren ohne größere Pflegemaßnahmen auskämen.