Gachenbach
Biber lässt der Feuerwehr den Brandweiher ab

In Gachenbach hat das geschützte Tier ein Biotop zerstört

15.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Für die Fische ist hier fast kein Platz mehr und auch wenn?s brennt nutzt diese Wasserlache niemandem: Den Brandweiher hat sich der Biber erobert. −Foto: Hofmann

Gachenbach (SZ) Auch wenn er streng geschützt ist: Darf der Biber deswegen überall wüten? In Gachenbach sorgt der Nager schon seit Längerem für Ärger. Mit dem Ablassen des Brandweihers hat er nun aber - ein durchaus passendes Bild - das Fass zum Überlaufen gebracht.

Eines stellt Gerhard Fröhlich gleich klar: Im Grunde hat er nichts gegen den Biber. "Das ist schon ein possierliches Tierchen", sagt er. Aber: "Der Biber passt hier einfach nicht her." "Hier", das ist ein leicht stinkendes Wasserloch in einer ansonsten landwirtschaftlich geprägten Ecke von Gachenbach. Ein paar Bäume stehen auch noch herum. Wer sich allerdings erinnern kann, wie das Gelände noch vor einem Jahr ausgesehen hat, dem kommen die Tränen: Der Gachenbacher Brandweiher war ein Biotop, ein Idyll, ein Treffpunkt für Menschen und für Tiere. Im Weiher schwammen Fische, überall grünte und blühte es. Die vielen Weidenbüsche gaben dem Gachenbach, der direkt vorbeifließt, eine weithin sichtbare Struktur, grenzten das lauschige Plätzchen zu den Äckern daneben ab. Als Frühblüher lockten sie mit ihren Palmkatzerln die ersten Bienen und andere Insekten an. Und dann drang der Biber in dieses kleine Paradies ein und zerstörte es, unter anderem, indem er den Weiher anzapfte und das Wasser ablies. Natürlich könne die Feuerwehr auch ohne das Wasser aus dem Brandweiher löschen. "Aber man muss dann Trinkwasser hernehmen. Und nicht das aus dem Bach", sagt Fröhlich. Was der Feuerwehrkommandant absolut nicht verstehen kann: "In Nachbarlandkreisen darf der Biber doch auch geschossen werden!" Warum also nicht in Neuburg-Schrobenhausen - zumindest dort, wo er solche Schäden anrichtet wie hier am Brandweiher? "Als Kommandant der Feuerwehr Gachenbach und als Vorsitzender der Fischer sage ich: Derjenige, der will, dass der Biber da frei herumläuft, der", betont Gerhard Fröhlich, "soll auch den Schaden bezahlen!"

 

Bernd Hofmann