Schrobenhausen
Viel mehr Platz am neuen Standort

Schrobenhausener Wochenmarkt fand gestern erstmals in der unteren Lenbachstraße statt

16.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:32 Uhr
Der neue Wochenmarktstandort wurde gestern gut angenommen. Die untere Lenbachstraße war für den Autoverkehr gesperrt. Die ganze Straßenbreite stand für den Markt zur Verfügung. −Foto: Wöhrle

Schrobenhausen - Die Verlegung des Schrobenhausener Wochenmarkts kam gestern bei den Händlern und den Marktbesuchern gut an.

Der Markt wurde auf Anordnung der Stadtverwaltung von der südlichen in die nördliche Lenbachstraße verlegt, nachdem es Beschwerden gegeben hatte, dass am bisherigen Standort die aufgrund der Coronapandemie geltenden Mindestabstandsregelungen nicht eingehalten werden könnten.

Am neuen Standort in der oberen Lenbachstraße steht viel mehr Platz zur Verfügung. Der Bereich zwischen der Ringapotheke und der Volkshochschule wurde für den Verkehr gesperrt, so dass Händler und Marktbesucher die gesamte Straßenbreite nutzen können. Die Marktstände sind mit der Verkaufsfläche zur Straßenseite hin aufgestellt und wenden sich einander zu. Bei den Fieranten stößt diese neue Standplatzierung auf viel Zustimmung. "Es schaut optisch viel schöner aus", findet Lorenz Hanfbauer, der mit seinen Lebensmitteln aus biologischem Anbau viel Stammkundschaft hat. "Aber das Schönste ist, dass wir hier keinen Autoverkehr haben. Endlich können auch Mütter mit kleinen Kindern entspannt einkaufen", betonte der Biobauer.

Vor den Ständen bildeten sich teilweise lange Schlagen. Die Marktbesucher, von denen gestern viele mit Gesichtsmarke unterwegs waren, versuchten fast alle einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten. Mitten in der Lenbachstraße, in der Gasse zwischen den Ständen, war das nicht immer möglich, was in der Regel aber nicht am vorhandenen Platz, sondern an unachtsamen Passanten lag.

Fast 20 Händler boten gestern Lebensmittel und Pflanzen an. Die Gärtner präsentierten ein großes Sortiment. "Die Leuten haben die Gemüsepflanzen schon vermisst", freute sich Hubert Sigl aus Pörnbach über die gute Nachfrage. Auch er lobte die neue Marktanordnung. "Jetzt schauen sich die Sände gegenseitig an", meinte er. "Vorher haben wir an die Wand geschaut. "

Auch am Stand der Hohenwarter Gärtnerei Fahn ist man von der neuen Aufstellung überzeugt. Dass jetzt die Verkaufsstände sich wieder in zwei Reihen gegenüberstehen, kommt beim Verkaufspersonal gut an. Und auch die Kundschaft, die sich gerade mit Salatpflanzen eingedeckt hat, findet es schöner, ohne Straßenverkehr bummeln zu können.

An zwei gegenüberliegenden Ständen gab es gestern Schrobenhausener Spargel. "Es läuft relativ gut", fand Waltraud Märkl aus Westerham. Nicht ganz so zufrieden mit den Geschäften war Bernhard Maslumka, der nach drei Wochen Pause erstmals wieder mit seinem Imbisswagen auf dem Schrobenhausener Wochenmarkt Station machte. "Wir haben schon besser Zeiten gehabt", beurteilte er die Situation. Immerhin, der neue Marktstandort gefällt auch ihm: "Es ist einfach schöner hier. Jetzt kann man einander wieder anschauen. "

Am Stand mit südländischen Spezialitäten von Lilifer Sadak werden die Kunden gleich mit zwei großen Schilder darauf hingewiesen, dass sie doch bitte einen Mindestabstand einhalten sollen. Der Standbetreiber, der interessierte Marktbesucher sonst gerne von seinen Produkten probieren lässt, darf derzeit keine Kostprobe anbieten. "Wegen Corona", sagt er. Er kommt schon seit 30 Jahren auf den Schrobenhausener Wochenmarkt und kann am neuen Standort keinen großen Vorteil zu vorher erkennen. "Da ist kein Unterschied", findet er. "Wenn die Leute an deinen Stand wollen, dann finden sie dich. "

SZ