Schrobenhausen
"Jetzt ist die Zeit, sich zurückzuziehen"

In einer kleinen Serie geben Yogalehrer Tipps für zu Hause - heute von Ursula Grimm

31.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr
Ursula Grimm unterrichtet Hatha-Yoga. −Foto: privat

Schrobenhausen - Was macht man nun mit all der Zeit, die man durch Corona quasi geschenkt bekommt?

 

Man kann sich zu Hause fit halten und ein wenig Yoga machen. Für unsere kleine Serie haben wir an vier Yogalehrer aus dem Schrobenhausener Land einen kleinen Fragebogen verschickt. Heute antwortet auf unsere Fragen die Yoga-Lehrerin Ursula Grimm.

Welchen Yoga-Stil unterrichten Sie?
Ursula Grimm: Ich unterrichte bei einer Gesamtkursdauer von 90 Minuten: 60 Minuten Hatha-Yoga und 30 Minuten Tiefenentspannung, dazu gehören Atemtechnik, Progressive Muskelentspannung und Meditation.

Was macht Yoga so gesund?
Grimm: Der Unterschied zu normalem Sport ist, dass man ganz bewusst in den eigenen Körper hineinhört. Es ist ganz wichtig, ein körpergerechte Grundhaltung, auch im Stehen, aufzubauen. Am Anfang übt man erst die Haltungen, bis man diese mit der Atmung verbindet. Dies hat zum Ziel, dass man erstens ganz bewusst tief und langsam atmet. Dies führt du einer besseren Belüftung der Lunge und somit zu einer intensiven Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Zweitens erreicht man durch das harmonische Zusammenspiel von Atmung und Körperübung eine tiefe Entspannung und kommt, im besten Fall, in eine Art von Flow oder Meditation. Gleichzeit erreicht man durch die körpergerechte Ausführung der Übungen einen gedehnten und gekräftigten Körper.
Was raten Sie den Menschen, die momentan ja vor allem zu Hause bleiben sollen?
Grimm: Jetzt ist die Zeit, sich wieder etwas zurückzuziehen und die Zeit sinnvoll zu nutzen:
Erstens: Körperliche Fitness und Beweglichkeit aufbauen mit einfachen Übungen. Zweitens: Entspannen: Man sollte einmal versuchen, einfach nichts zu tun und dies auch zuzulassen. Drittens: Ausmisten nach Feng Shui: Loslassen befreit. Und viertens: Konflikte innerhalb der Familie oder im Freundeskreis überdenken, erst mit sich selbst darüber ins Reine kommen und dann sich langsam an eine Lösung (oder zumindest Minderung des Konfliktes) zu machen.

Gibt es ein paar einfache Übungen, die Sie empfehlen?
Grimm: Erstens: In den Berg stellen (aufrechte Haltung) und einatmend die Schultern nach oben ziehen und ausatmend nach unten (am besten Augen schließen) und in einen langsamen Atemrythmus kommen. Zweitens: In die Hocke gehen und einen geraden Rücken machen und die Arme im Atemfluss langsam nach vorne und hinten bewegen. Drittens: In den Vierfüßlerstand gehen und Kuh (Bauch durchhängen, Schultern zurück) und abwechselnd Katze (Beckenboden noch oben ziehen und runder Rücken) machen.

Gibt es eine Achtsamkeitsübung oder auch Meditation, die sich daheim leicht umsetzen lässt?
Grimm: Beim Spazierengehen ganz bewusst auf die Natur schauen. Sich hinlegen, bewusst in den Körper hineinspüren und auch beobachten, wie es einem psychisch geht. Am besten ist eine Atemübung.

Haben Sie einen Tipp für eine Atemübung?
Grimm: Aufrecht sitzen oder liegen, Hände auf den Bauch legen. Beim Einatmen in die Hände atmen, den Bauch nach außen strecken, eine Atempause einlegen und dann ausatmen.

Oder vielleicht eine andere Entspannungsübung?
Grimm: Als Entspannungsübung eignet sich gut das Krokodil: Auf den Rücken legen, Hände weit weg legen, mit den Handflächen nach oben, Beine ranziehen und aufstellen, Knie nach rechts fallen lassen, Kopf geht nach links. Dann die Seiten wechseln.

Bieten Sie online Unterricht an?
Grimm: Bis jetzt noch nicht, wäre aber eine Überlegung wert. . .

Die Fragen stellte

Julia Röder