Schrobenhausen
Gute Planung hilft

Welche Vorräte sollte man unbedingt zu Hause haben? Zwei Hauswirtschaftsexpertinnen geben Tipps

07.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Maria Endres (l.) und Stefanie Rieblinger (r.) geben Haushaltstipps. −Foto: privat

Schrobenhausen - Es sind ungewohnte Bilder, die vielen von uns momentan in den Supermärkten begegnen.

 

In vielen Regalen fehlt nicht nur Klopapier, auch Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Toastbrot gibt es manchmal nicht in der gewohnt großen Auswahl. Das liegt nicht daran, dass zu wenige Waren geliefert werden, sondern eher daran, dass derzeit viele Menschen einfach etwas mehr kaufen, als sie normalerweise bräuchten. Dabei wäre es viel sinnvoller, sich schon vor dem Einkauf zu überlegen, was man braucht und eine gute Vorratshaltung zu betreiben, wie Hauswirtschaftsmeisterin Maria Endres aus Aresing bestätigt, die an der vhs Schrobenhausen Koch- und Backkurse gibt. Der Meinung ist auch Stefanie Rieblinger, seit Oktober 2019 am Landwirtschaftsamt Pfaffenhofen als Fachlehrerin und Fachberaterin für Hauswirtschaft tätig.

Man muss gar nicht immer selbst genau im Kopf haben, was zum Beispiel ein Vier-Personen-Haushalt so braucht. "Gute Zahlen zur Vorratshaltung sind auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu finden", sagt Endres. Auch Fachlehrerin Rieblinger empfiehlt die Webseite. Hier ein paar Tipps der beiden Hauswirtschaftsexpertinnen:

 

Vorräte: Einen guten Überblick gibt es auf der Seite www. ernaehrungsvorsorge. de. Unter Private Vorsorge gibt es einen Rechner, mit dem man genau anzeigen kann, was man für wie viele Personen zu Hause haben sollte. Angegeben ist dann der Grundnahrungsmittelvorrat bei durchschnittlicher täglicher Energiezufuhr von 2200 Kilokalorien (Kcal). Es handelt sich dabei natürlich um allgemeine Empfehlungen, die an die individuellen Ernährungsbedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder angepasst werden können und sollen. Die Vorräte werden in verschiedene Kategorien unterteilt: Getreideprodukte, Brot und Kartoffeln, Gemüse und Hackfrüchte, Obst, Getränke, Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier, Fette und Öle. "Das ist im Prinzip eine Liste von Lebensmitteln, die man bestenfalls immer zu Hause haben sollte", sagt Fachlehrerin Stefanie Rieblinger.

 


Lagerung: Vorräte sollten dunkel, kühl und trocken gelagert werden, rät Maria Endres. Und man sollte immer gut kontrollieren, was man zu Hause hat. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich ganz hinten im Vorratsschrank schon längst abgelaufene Lebensmittel tummeln, die man so eigentlich nicht mehr nutzen kann. "Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sollte man umverpacken in Gläser oder gut verschließbare Behälter", sagt Endres. Das beuge vor allem Schädlingsbefall etwa durch Lebensmittelmotten vor. Der Inhalt eines Glases ist schließlich schnell entsorgt. Wenn aber erst einmal der ganze Vorratsschrank befallen ist, ist es schwer, die Schädlinge wieder loszuwerden. Auch Tiefkühlware und Dauerkonserven helfen laut Hauswirtschaftsmeisterin Maria Endres bei der richtigen Vorratshaltung. Und keine Angst, falls man mal zu viel Brot, Fleisch, Butter oder Käse gekauft hat. "Diese Lebensmittel können portioniert eingefroren und so erst später verzehrt werden", sagt die Expertin.
Liste anlegen: Um Ordnung in den eigenen Vorräten zu halten, bietet es sich an, erst einmal nachzuschauen, was da ist, ist Endres überzeugt. "Als nächstes sollte man schauen, was unbedingt verarbeitet werden muss", erläutert die Hauswirtschaftsmeisterin. Und zuletzt sollte man sich fragen, was man wieder brauche und deshalb einkaufen müsse.

 

Rezepte: Und wen man doch einmal zu viele Lebensmittel gekauft hat und nicht weiß, zu was man diese verarbeiten soll? "Dann empfiehlt sich die Seite Zu gut für die Tonne", sagt Stefanie Rieblinger, die im Nebenerwerb mit ihren Eltern einen Öko-Betrieb bewirtschaftet. Zu gut für die Tonne bietet nicht nur nützliche Tipps für die notwendigen Lebensmittel im Vorratsschrank oder auch im Kühl- und im Gefrierschrank. "Wirklich praktisch ist die Datenbank mit den vielen Rezeptideen", sagt Rieblinger. Zu gut für die Tonne gibt es auch als App fürs Smartphone. Der Rezeptefinder funktioniert denkbar einfach: Man muss dafür nur die Lebensmittel eintragen, die man verwenden möchte, schon erhält man Rezeptvorschläge, die man in der Regel relativ einfach nachkochen kann. Auch unter www. dge. de/ernaehrungspraxis/familienrezepte/ finden sich praktische Tipps für die Vorratshaltung und Familienrezepte.

SZ