Pfaffenhofen - Für die meisten Klienten der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle Prop in Pfaffenhofen war die Corona-Krise eine Herausforderung.
Wie der Verein in einer Pressemitteilung berichtet, waren Patienten mit Essstörung, Drogen- oder Online-Computerspielsucht ihrer Abhängigkeit in der häuslichen Isolation ausgeliefert und konnten ihre Probleme vor Angehörigen kaum verbergen. Für sie war der Lockdown eine Zeit der Krise. Daneben gab es aber auch Klienten, die die Pandemie als Chance genutzt haben und der Situation etwas Gutes abgewinnen konnten. "Die Pandemie hat sich unterschiedlich ausgewirkt", weiß laut Pressemeldung Psychologin Ute Floet von der Prop-Suchtberatungsstelle zu berichten. "Da spielen viele Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel unter welchen Bedingungen die Menschen leben und arbeiten und eben auch, auf welche Art und Weise konsumiert wird", so Floet weiter.
Um den Kontakt zu den Hilfesuchenden zu halten und sie auch während des Lockdowns zu unterstützen, musste die Beratungsstelle laut Pressemitteilung technisch aufrüsten. Mit Kameras und Headsets wurden die Beratungen online, via Mail oder telefonisch angeboten. Daher weiß die Beraterin von Betroffenen, bei denen sich der Lockdown positiv auf ihr Suchtverhalten ausgewirkt hat, da sie nicht in Versuchung gekommen sind rückfällig zu werden. Manche erzählten, dass sie sich durch den Pandemie bedingten Lockdown entschleunigt gefühlt haben und die Zeit nutzten um ihre Gewohnheiten zu überdenken. Andere haben ihre Ernährung umgestellt und führen einen bewussteren Lebensstil.
Für Betroffene und Angehörige bietet Prop Gesprächstermine per Telefon, Mail und Video sowie bei Krisen auch persönlich an. Die Therapiegruppen Alkohol, Glücksspielsucht und illegale Drogen finden, je nach Sieben-Tages-Inzidenz, online oder in Präsenz statt. Die Einrichtung ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 13 Uhr unter (08441)89 06 0 telefonisch oder per E-Mail über pfaffenho fen@prop-ev. de erreichbar.
SZ
