Brunnen
Bürgermeister Wagner reagiert auf Kritik

"Für Versammlung noch zu früh"

07.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:19 Uhr
Brunnens Bürgermeister Thomas Wagner. −Foto: Foto: SZ

Brunnen (SZ) In einem Leserbrief in unserer Zeitung hatte ein Brunnener dem Bürgermeister seiner Gemeinde, Thomas Wagner, und der Verwaltung vorgeworfen, dass die Bürger im Vorfeld nicht über den bevorstehenden und viele Millionen Euro teuren Anschluss des Kanalnetzes an die Schrobenhausener Kläranlage informiert worden seien. In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend hat Wagner nun dazu Stellung bezogen.

Besonders entzürnte den Gemeindechef, dass der Verwaltung Untätigkeit vorgeworfen wurde. "Das geht gar nicht", sagte Wagner. Die Verwaltung könne keine Informationsveranstaltung ansetzen - das könne nur der Bürgermeister. Die Verwaltung könne nur das machen, was der Gemeinderat beschlossen und der Bürgermeister in Auftrag gegeben habe.
Außerdem sei eine Informationsveranstaltung zum Kanalanschluss derzeit auch gar nicht sinnvoll, meinte Wagner. Um das zu erklären, holte er etwas weiter aus: Seit 1. November gelten neue Richtlinien für die Zuwendungen für wasserwirtschaftliche Vorhaben (RZ Was 2018), unter die auch das Brunnener Projekt falle. Und diese neuen Richtlinien könnten sich positiv auf die Förderung auswirken, was nichts anderes bedeutet, als dass der Staat einen Teil der Kosten übernimmt und die Bürger letztlich weniger zahlen müssten. Erst nach dem Inkrafttreten der neuen Richtlinien habe, so Wagner weiter, der Förderantrag eingereicht werden können. Den müsse dann das Wasserwirtschaftsamt prüfen. Wenn es schließlich belastbare Zahlen und Fakten gebe, soll Anfang kommenden Jahres eine Informationsversammlung zum Thema des Kanalanschlusses an die Schrobenhausener Kläranlage stattfinden. "Zum jetzigen Zeitpunkt", sagt Wagner, "wäre das einfach zu früh." Im Übrigen habe es für die direkt von einer Kanalbaumaßnahme im Brunnener Ortskern betroffenen Anlieger bereits eine Infoversammlung gegeben.

Bernd Hofmann