Schrobenhausen
Besser hören in Sankt Jakob

In der Stadtpfarrkirche ermöglicht eine Induktionsschleife Hörgeräteträgern, dem Gottesdienst akustisch besser zu folgen

16.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:43 Uhr
Gleich zwei Schilder weisen Hörgeräteträger am Schwarzen Brett von St. Jakob (r.) darauf hin, dass hier eine Induktionsschleife installiert ist. −Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Wenn ein Geistlicher Gottesdienstbesuchern Worte mit auf den Weg geben möchte, die ihnen durchs Leben, oder auch einfach nur durch die nächsten Tage, helfen, dann sollte das am allerwenigsten an der Akustik scheitern. Doch das tut es mitunter. Was einige vielleicht nicht wissen: Für Hörgeräteträger gibt es in St. Jakob Abhilfe: Hier wurde bereits vor rund 15 Jahren eine Induktionsschleife installiert.

Die funktioniert folgendermaßen: Per Funk wird der Ton an einen Empfänger übermittelt. Hörbehinderte Menschen hören diesen dann über die induktive Übertragung direkt zum Hörgerät. Die vom Mikrofon aufgenommene Sprache wird dabei in ein magnetisches Feld umgewandelt, das von der T-Spule des Hörgeräts empfangen und in ein Tonsignal zurück transformiert wird. Die Übertragung sei dann praktisch nicht mehr aus dem Raum, sondern über die Induktionsschleife zu vernehmen, erzählt Pfarrsekretär Bernhard Hanke. Das funktioniere in den beiden großen Bankblöcken der Stadtpfarrkirche links und rechts in sämtlichen Bereichen gleichermaßen - nur vorne in den Kinderbänken nicht.

Gleich zwei Schilder weisen auf dem Schwarzen Brett im Haupteingang von St. Jakob auf die Induktionsschleife hin. Auch im Pfarrblatt habe man das immer mal wieder publiziert. Dennoch kann Bernhard Hanke darüber, wie häufig die Anlage in Anspruch genommen wird, nicht viel sagen. "Leider haben wir relativ wenig Rückmeldungen." Weil von alledem ja nichts sichtbar und die Anlage damit unauffällig sei, hätte sich das vielleicht noch gar nicht zu allen Hörgeräteträgern herumgesprochen, vermutet Hanke. Wobei man auch die Akustiker der Stadt gebeten habe, ihr Klientel auf die Induktionsschleife in St. Jakob hinzuweisen und sie vielleicht auch zu instruieren, wie das Ganze gehandhabt wird. Bei Führungen komme diese Technik übrigens nicht zum Zug. "Das geht nur, wenn jemand ins Mikrofon spricht", erklärt Hanke.

Lediglich in der großen Stadtpfarrkirche ist eine Induktionsschleife angebracht - sie auch in den übrigen Schrobenhausener Kirchen zu installieren, sei nicht geplant, so Hanke. "Die anderen Kirchen sind akustisch nicht so problematisch wie die Stadtpfarrkirche." Entsprechend habe man von da auch nie derart negative Rückmeldungen bekommen wie in St. Jakob, in der es eben wesentlich mehr hallt als in den übrigen Gotteshäusern.

Ute De Pascale