Waidhofen
Beim Bewegungspark wird abgespeckt

Den meisten Waidhofener Gemeinderäten ist der Vorschlag von Sportwissenschaftler Oliver Seitz zu teuer

10.02.2021 | Stand 14.02.2021, 3:33 Uhr
Der Entwurf der Firma Krambamboul für den neuen Spielplatz kam bei den Waidhofener Gemeinderäten am besten an. −Foto: Gemeinde Waidhofen

Waidhofen - Bewegung und Spiel - die beiden Themen beschäftigen die Waidhofener Gemeinderäte seit Monaten. In dieser Zeit entstand auch die Idee den geplanten Spielplatz und einen ebenfalls noch zu bauenden Mehrgenerationen-Bewegungspark zu einem Leader-Projekt zusammenzufassen, um so eine möglichst hohe Förderung zu bekommen. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend stellte Sportwissenschaftler Oliver Seitz von der Firma Playparc ein mögliches Konzept für den Bewegungspark vor und stieß dabei auf erheblichen Gegenwind.

Seitz hatte einen Plan mit 19 verschiedenen Stationen mit spielerischen Übungen sowie Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen ausgearbeitet, die für jeden Sportlichkeitsgrad sowie für jede Altersstufe etwas bieten sollen. An jeder Station sollen die entsprechenden Geräte erklärt werden, sodass auch Einsteiger sich gut zurecht finden. "Auch als sportlicher Laie kann ich mir gut helfen", erläuterte Seitz die Anleitungen an den Geräten.

Als dann die veranschlagten Kosten für den Mehrgenerationen-Bewegungspark und den Spielplatz zur Sprache kamen, kam auch Bewegung in die Diskussion. Für beide Plätze gemeinsam liegt die Kostenschätzung bei 300000 Euro - eine Summe, bei der die meisten Gemeinderäte erst mal schlucken mussten.

"Mit so viel habe ich nicht gerechnet", sagte zweiter Bürgermeister Alfred Fröhlich (FW). Am Anfang der Überlegungen sei ein Spielplatz für 30000 bis 35000 Euro gestanden, und jetzt sei man bei einer solchen Größenordnung angekommen, gab Fröhlich zu bedenken und wies außerdem darauf hin, dass in Ortsteilen wie Wangen nicht einmal eine Schaukel stehe.

Sein Fraktionskollege Hans-Jürgen Jaretzke stellte ebenfalls die Frage nach der Finanzierbarkeit und wollte wissen: "Wie schaut es mit dem Haushalt aus?" Und für Rainer Ploss (FW) war klar: "Wir haben das Geld nicht." Seine Forderung lautete deshalb, das Konzept für den Mehrgenerationen-Bewegungspark abzuspecken. Auch das Argument, dass es über eine Leader-Förderung ja hohe Zuschüsse gebe, überzeugte ihn nicht. "Die ganze Förderung nutzt nichts, wenn es zu teuer ist", sagte Ploss.

Heiko Wenger erkundigte sich nach den reinen Gerätekosten - diese liegen laut Oliver Seitz bei 100000 Euro brutto einschließlich Montage - und beurteilte daraufhin den Gesamtpreis für die ganze Anlage als viel zu teuer. "Das ist der Wahnsinn", meinte er. Und Christian Haas (CSU) stellte insgesamt infrage, ob es angesichts der schwachen Bürgerbeteiligung angebracht sei, soviel Geld auszugeben. "Ich weiß nicht, ob 14 Rückläufer das Meinungsbild der Gemeinde abgeben", sagte er.

Am Ende der Diskussion einigten sich die Gemeinderäte auf eine abgespeckte Grundausstattung für den Mehrgenerationen-Bewegungspark sowie auf den Spielplatzvorschlag der Firma Krambamboul (siehe Grafik unten).

SZ