Aresing
Bei Bilderbuchwetter unterwegs

Rund 1600 Wanderer waren in Aresing auf den Beinen

27.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:21 Uhr

Aresing (SZ) Ein Wanderwochenende wie aus dem Bilderbuch bereitete der Burschen- und Wandervereins Aresing (BWV) seinen zahlreichen Gästen. Kein Wunder, dass Vorsitzender Xaver Assenbrunner mit der Sonne um die Wette strahlte. 1100 Wanderer hatten sich angemeldet, hinzu kamen 450 Nachmeldungen vor Ort.

Insgesamt waren 46 Gruppen zwischen fünf und 82 Teilnehmern zur 48. Internationalen Waldwanderung gemeldet, darunter eine Gruppe aus Strass im Zillertal und fünf Vereine, die mit dem Bus angereist waren - aus Großmehring, Betzingen, Crailsheim, Leipheim und Büchenbach. Nachdem keine Gruppenwertungen mehr vorgenommen werden, macht es wenig Sinn, mehr Teilnehmer anzumelden, als dann tatsächlich mitwandern, daher wertete Assenbrunner die Meldezahlen als durchaus verlässlich. Die meisten entschieden sich für die kurze Strecke über sechs Kilometer, nur wenige nahmen - wie eine sechsköpfige Reservistengruppe - die lange Strecke von 20 Kilometer auf sich. "Natürlich sind wir 20 Kilometer gelaufen - für zehn ziehe ich doch die Uniform nicht an", sagte Josef Vogelsang aus Bergheim augenzwinkernd.

Zwischen 150 und 200 Wanderer hatten ihre Tour so geplant, dass sie an rechtzeitig für die stimmungsvolle Waldmesse auf der Lichtung ankamen. Pater Edwin Valiaparambil und seine Ministranten waren im Pavillon gut vor der Sonne geschützt, die jedoch auf die Bierbänke für die Gottesdienstbesucher brannte.

Doch die ließen sich etwas einfallen. "Xari, die räumen dir deine Kirche leer", scherzten die Musiker vom Weichenrieder Dreigesang mit Assenbrunner, als immer mehr Bierbänke an den Waldrand in den Schatten getragen wurden, so dass am Ende nur eine einzige Bank mit vier Personen einsam vor dem Pavillon stand.

"Der Mensch unserer Zeit ist auf Ferne eingestellt - Fernweh, Fernreisen, Fernsprecher und so weiter", sagte Pater Edwin in seiner Predigt. Das alles gehöre natürlich dazu, doch werde dabei oft das Nächstliegende übersehen. "Wo das Naheliegende nicht mehr im Blickfeld ist, da sind Menschen einander fremd", mahnte er. Die Wertschätzung der Gemeinschaft sinke immer weiter, ob in Ehe, Familie, Vereinen oder Gemeinden. Jeder lebe für sich und sei mit dem eigenen Handy beschäftigt. Der Dreifaltigkeitssonntag fordere dazu auf, einander wieder näher zu kommen, denn "Jesus sagt: "Der Vater und ich sind eins"", schloss der Prediger.

Andrea Hammerl