Schrobenhausen
Bauer bricht zwei Rekorde in der Baubranche

Vorstandsvorsitzender Michael Stomberg blickt auf ein Jahr mit Höhen und Tiefen zurück und sieht sehr gute Chancen für das neue Jahr

13.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:23 Uhr
Die tiefsten Pfähle, die jemals in Deutschland gebohrt wurden, stellte Bauer heuer für den Hamburger Elbtower her. −Foto: Bauer-Gruppe

Schrobenhausen - Seit etwas mehr als einem Jahr steht Michael Stomberg (kleines Foto) an der Spitze der Bauer-Gruppe - Zeit für eine kleine Bilanz.

"2019 war für mich ein Jahr mit vielen Premieren und ich konnte mir einen guten Einblick in die beeindruckende Vielfalt von Bauer und seiner Mitarbeiter verschaffen", so der Vorstandsvorsitzende. "Ich bin der Meinung, dass wir in den Führungsebenen gut aufgestellt sind und sehr engagierte Mitarbeiter haben, die mit den Herausforderungen des Geschäfts - sei es im Bau, im Maschinenbau oder auch im Resources-Bereich - gut umgehen können. "

Trotz Rekordauftragsbestand lief es für das Schrobenhausener Bau- und Maschinenbauunternehmen in diesem Jahr allerdings nicht so, wie geplant: Politische Veränderungen im Fernen Osten, die die lokalen Baumärkte vorübergehend zum Stillstand gebracht haben, sowie Projektverschiebungen im Auslandsbaugeschäft wirkten sich negativ aus, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Eine vorübergehende Unterauslastung in einigen Auslandstöchtern brachte deutliche Verluste, die die sehr guten Ergebnisse im Inlandsbau nicht ausgleichen konnten. "Dennoch existiert weltweit eine weiterhin starke Nachfrage nach unseren Spezialtiefbauleistungen, was sich auch im hohen Auftragsbestand des Bausegments zeigt", so Stomberg.

Die Geschäftsentwicklung im Segment Maschinen verlief demnach dagegen weiterhin erfreulich. Insbesondere die Tochterfirmen in den USA und in Japan meldeten in den ersten neun Monaten dieses Jahres Rekordergebnisse. Auch das Segment Resources legte bei der Leistung deutlich zu, allerdings verringerte sich das Ergebnis wegen der weiter vorangetriebenen Restrukturierung sowie Forderungen aus Altprojekten. Besonders der Geschäftsbereich Bauer Umwelt sowie die GWE-Gruppe, die Brunnenausbaumaterialen vertreibt, entwickelten sich in diesem Jahr sehr positiv. "Darüber hinaus leistet auch der Geschäftsbereich Bergbau der Schachtbau Nordhausen einen schönen Ergebnisbeitrag", sagt Michael Stomberg.

Alles in allem blickt er positiv auf das kommende Jahr. "Wir sind zuversichtlich, dass die geplanten Bauaufträge im Fernen Osten wieder anlaufen - in einzelnen Märkten, wie Thailand oder Indonesien, hat sich die Situation bereits verbessert - und wir weiter sehr gute Chancen haben, die Projekte im nächsten Jahr auszuführen. " Der Auftragsbestand des Gesamtkonzerns, der nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 1062,3 Millionen Euro auf einen neuen Höchstwert gestiegen ist, unterstreicht das.

Apropos Höchstwert: Bauer konnte in diesem Jahr gleich zwei, in der Branche viel beachtete Rekorde brechen. In Kanada erreichte eine Bauer-Fräse bei einem Explorationsprojekt eine Tiefe von 251,4 Metern - das entspricht rund dreieinhalbmal der Höhe des Turms der Schrobenhausener Stadtpfarrkirche St. Jakob. Und mit 111,4 Meter tiefen Testpfählen für den Hamburger Elbtower kann Bauer die längsten Bohrpfähle, die jemals in Deutschland hergestellt wurden, für sich verbuchen.

"Unser Unternehmenserfolg hängt in hohem Maße nicht nur von dem ab, woran wir arbeiten, sondern auch davon, wie wir zusammenarbeiten", weiß Michael Stomberg. "Grundvoraussetzungen sind das gegenseitige Zuhören und der regelmäßige Austausch von Erfahrungen. Meines Erachtens sind wir auf einem guten Weg. Dies zeigt sich in unseren gelebten Unternehmenswerten und in unserem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl."

SZ