Schrobenhausen
"Auf Schuldzuweisungen verzichten"

Bei der Jahresversammlung der Schrobenhausener CSU ging es um die Wahl - und auch um andere Themen

15.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Das Kernteam des neu gewählten CSU-Vorstands: (v.l.) Elisabeth Teschemacher, Manfred Rail, Peter Banzhaf, Elfriede Elsner, Markus Gibis und Peter Holzmayr. −Foto: Mayer

Schrobenhausen (mbs) Noch betroffen von der verlorenen Landratswahl zeigte sich die Schrobenhausener CSU in der Hauptversammlung mit Neuwahlen am Donnerstagabend.

Aber auch der Blick auf die nächsten Herausforderungen spielte eine Rolle.

Schrobenhausens CSU-Vorsitzender Peter Banzhaf sah die Wahlniederlage im zu geringen Bekanntheitsgrad des Kandidaten Friedolin Gößl im Süden des Landkreises. Dabei habe er bei den Helfern viel Einsatz erlebt - "so was von engagiert! " Bürgermeister Karlheinz Stephan sah "mehrere Gründe" für die verlorene Wahl. Er beklagte zum Wahlkampfauftakt einen Fehlstart, den Gößl kaum noch aufholen konnte. Stephan bat darum, "auf große Schuldzuweisungen zu verzichten". Und bei aller Enttäuschung habe er persönlich nicht vor, "in den kommenden Jahren im Kreistag eine Politik zu machen, die nur in Opposition zum Landrat Peter von der Grün" bestehe. Viel zu viele Themen in Schrobenhausen seien nur mit Hilfe des Landrats und des Kreistages zu bewältigen, nicht zuletzt der angestrebte Gebäudetausch von Landwirtschaftsamt und Grundschule.

Stephan skizzierte die aktuellen großen Themen der Stadt. So laufe die Sanierung des Rathauses, und bei der Erneuerung der Innenstadt stehe der nächste Bauabschnitt an. Konsequent verfolgt würden der vierstreifige Ausbau der B300 und die Genehmigung der Südwest-Tangente. Sorgen macht sich der Bürgermeister beim Blick auf Neuburg; dort sei der künftige Campus in Sicht, was aber nicht heißen kann, dass man dafür Asylbewerber nach Schrobenhausen auslagere. Hier ergänzte Kreisrat Rudi Peterke, dass Schrobenhausen angesichts der Neuburger Investitionen nicht ins Hintertreffen geraten dürfe.

Als nächste große Aufgabe sieht die CSU die Kommunalwahlen in einem Jahr. Derzeit, so Vorsitzender Peter Banzhaf, baue der Vorstand eine Riege an Kandidaten auf, eine Mischung aus Erfahrung und Zukunft. Noch sei die Liste nicht komplett, aber sobald sich das Gesamtbild zeigt, werde man die einzelnen Kandidaten konkreten Themen zuordnen, um so alle Politikfelder zu belegen.

Einen Besuch in der CSU-Versammlung machte Matthias Enghuber. Der junge Landtagsabgeordnete versprach volle Konzentration auf den Stimmkreis, für den man zum einen in der Kulturförderung noch mehr erreichen könne, zum andern müsse man neue Gründerzentren nicht immer der Stadt Ingolstadt überlassen; auch der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen biete für innovative Projekte eine gute Basis.

Enghuber ging auch auf das Volksbegehren zum Artenschutz ein. Der Titel "Rettet die Bienen" sei so plakativ gewesen, dass fast alle, die unterschrieben haben, sich mit den Inhalten der Aktion überhaupt nicht befasst haben, fand er. Hier sei ohne Differenzierung die Landwirtschaft angeklagt worden. Dabei werden in Bayern viele freiwillige Schutzmaßnahmen der Landwirte gefördert. In der Konsequenz könne nun passieren, dass die Inhalte des Volksbegehrens Gesetz werden, die Förderung dann wegfalle und dem Naturschutz ein Bärendienst erwiesen werde. Kleine Höfe, die sich durch die Förderung halten können, müssten dann aufgeben und die Konsequenz sei die Verpachtung und damit wieder größere Flächen.