Schrobenhausen
Am Donnerstag findet in der Dreifachturnhalle ein deutsch-französisches Konzert statt

Über 200 Gymnasiasten mstehen zusammen mit französischen Jugendlichen auf der Bühne

05.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:31 Uhr
Schüler aller möglichen Jahrgangsstufen bereiten sich auf das Konzert vor. −Foto: Brunner

Schrobenhausen (SZ) Wenn die Champs-Élysées auf die Georg-Leinfelder-Straße trifft, könnte das daran liegen, dass das Gymnasium ein Konzert mit Gästen aus Frankreich auf die Beine stellt. Dem ist auch so. Musikalisch geht es am Donnerstag unter anderem um die Pariser Prachtmeile - und zwar in der Dreifachturnhalle an der Georg-Leinfelder-Straße.

Der Begriff Konzert greift hier fast ein wenig zu kurz. Denn beteiligt an der gemeinsamen Veranstaltung des Schrobenhausener Gymnasiums, des Lycée Montdory, des Collèges Audembron und des Conservatoire G. Guillot aus Thiers sind nicht nur musizierende und tanzende Schüler - deutsche wie französische - hinter alledem steckt auch der alles umspannende Gedanke eines großen europäischen Miteinanders.

Mehr als 200 Gymnasiasten verschiedener Jahrgangsstufen mischen dabei mit, aus Frankreich kommen 54 junge Leute. "Ein Mammutprojekt", wie Musik-Fachbetreuerin Rita Brunner betont, an dem auch schon entsprechend lange geplant wird; genauer: seit Schuljahresbeginn. "Gegen Weihnachten wurde es ganz aktiv, da gingen dann die E-Mails inklusive Noten hin und her", erinnert sich Brunner. Einer derer, mit denen sich die Schrobenhausener Musiklehrer derart intensiv austauschen, und das bereits seit vielen Jahren, ist ihr französischer Kollege Pierre Cartier, "ein toller Arrangeur; viel zu bescheiden für das, was er kann", schwärmt Brunner.

Wie genau sich Cartiers Arrangements anhören - das und mehr bekommen die Besucher beim Konzert von so ziemlich allen Ensembles des Gymnasiums kredenzt; auch von gemischten Gruppen, die sich aus hiesigen und französischen Schülern zusammensetzen. Organisatorisch ist das nicht ganz ohne: Im Vorfeld übt nämlich jede Gruppe erst mal für sich im eigenen Land, sobald man dann beieinander ist, wird gemeinsam geprobt - was dann allerdings zackig vonstattengehen muss, denn allzu viel Zeit ist dafür nicht.

So kunterbunt die Mitwirkenden, so kunterbunt ist auch das Programm: Da finden sich Songs aus dem Folkbereich - irische, portugiesische oder amerikanische -, bekannte Rock-Pop-Nummern, aber auch regelrechte Ohrwürmer wie eben jener von der "Champs-Élysées". "Was wir auf jeden Fall vorhaben", sagt Rita Brunner, "weil das ein Riesenthema ist, das uns am Herzen liegt: Am Schluss muss natürlich unbedingt die Europahymne her."

Um über Ländergrenzen hinweg gemeinsam etwas auf die Beine zustellen, dazu eignet sich Musik besonders, denn die sei schließlich international, so Brunner. Und sie freut sich: Nicht selten entwickelten sich aus städtepartnerschaftlichen Projekten wie diesem dauerhafte Freundschaften. Möglich machten das nicht zuletzt auch die Gastfamilien, denen Brunner ein Extra-Lob ausspricht. Und was etwaige Sprachbarrieren betrifft - da hat Rita Brunner ihre ganz eigenen Erfahrungen: "Ich habe mir ungelogen nur durch meine Aufenthalte in Thiers ein paar Brocken französisch angeeignet. Wenn man ständig die Leute reden hört - irgendwann plappert man halt selber mit."

So groß die Vorfreude auch ist - das altbekannte Problem bleibt: Wieder fehlt es an einem geeigneten Aufführungsort wie einer Stadthalle. Denn in der Dreifachturnhalle - für deren Benutzung man ja den Sportunterricht anderer Schulen blockieren muss - hat alles im Expresstempo zu funktionieren: vom Aufbau am Mittwochnachmittag bis zum Freitag, wenn die Halle flott geräumt werden muss. Die Alternative wäre, Veranstaltungen wie diese überhaupt nicht mehr stattfinden zu lassen, "aber das geht gar nicht", findet Brunner. Dazu nämlich freuen sie und ihr Team - und sicher auch die vielen Schüler - sich zu sehr auf ihr großes musikalisches Pro-Europa-Statement in der Dreifachturnhalle. Das beginnt am Donnerstag, 11. April, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Allerdings läppert sich bei einem so großen Projekt einiges an Unkosten zusammen, weshalb - trotz städtischen Zuschusses - Spenden selbstverständlich höchst willkommen sind.

Ute De Pascale