Aresing
3,7 Millionen Euro für die Kanäle

Rund 80 Zuhörer bei der Infoveranstaltung der Aresing

10.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:57 Uhr
Die Inliner-Sanierung von Niederdorf nach Oberlauterbach ist während der Pfingstferien geplant. −Foto: Spindler

Aresing (SZ) Undicht sind die Kanäle in den Ortschaften Oberlauterbach und Niederdorf.

Die Sanierungs- und Neubauarbeiten haben bereits begonnen. Am Donnerstag informierten Gemeinde und Planer über den Ablauf und die Kosten. Rund 80 Zuhörer waren zur Infoveranstaltung der Gemeinde gekommen, bei der es auch um die Zusammenlegung aller Kläranlagen ging. Es gab eine gute Nachricht.

Schmutzwasser darf nicht mehr nach außen austreten und das Grundwasser verunreinigen und es soll deutlich weniger Fremdwasser aus den Kanälen abfließen. So beschrieb Mathias Bauer vom Ingenieurbüro Mayr in Aichach das Ziel der Sanierungs- und Neubauarbeiten. Mit einem sogenannten Inliner-Verfahren werden die Kanäle abgedichtet. Parallel dazu wird das Fremdwasser über eine Drainageleitung erfasst und in eine Sickermulde geleitet.

Wo eine Sanierung nicht möglich ist, wird der Kanal neu gebaut. Zum Beispiel auf einem Teil der Hauptstraße, in der Waldstraße oder der Pfarrstraße. Die Straße Am Kegelberg sei ein sehr beengter Bereich, so Bauer. Das Ingenieurbüro plane hier, den Kanal ab dem Trafohäuschen zu spülen. Ebenso in der Pfarrstraße unterhalb des Friedhofes.

Die Inliner-Sanierung von Niederdorf nach Oberlauterbach ist während der Pfingstferien geplant. In etwa zwei bis drei Wochen werden voraussichtlich die Arbeiten zur Kanalerneuerung an der Hauptstraße beginnen. Die Kanalarbeiten im südlichen Teil der Hauptstraße sind der dritte und letzte Bauabschnitt. Bauer geht davon aus, dass die Arbeiten bis Oktober 2020 abgeschlossen sind.

Im Zuge der Maßnahmen werden Wasserleitungen neu verlegt und Schieberkreuze neu gebaut. Bei der Wasserversorgung sei mit Einschränkungen zu rechnen, sagte Bürgermeister Klaus Angermeier und versicherte: "Die Gemeinde informiert rechtzeitig darüber. "

Die Kosten für die Arbeiten an der Wasserversorgung in Höhe von rund 450000 Euro trägt der Zweckverband Paartalgruppe, zu dem auch die Gemeinden Hohenwart, Waidhofen und Gerolsbach gehören. In den nächsten Jahren seien voraussichtlich noch weitere Maßnahmen im Bereich des Zweckverbandes notwendig, sagte Hermann Knöferl, Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Aresing. Er geht davon aus, dass die Paartalgruppe dann einen Verbesserungsbeitrag erheben wird.

Insgesamt rund 3,7 Millionen Euro wird die Erneuerung und Sanierung der Kanäle kosten. Die darin enthaltenen Kosten für Drainageleitung und Sickerbecken übernimmt die Gemeinde. Abzüglich des Zuschusses (850000 Euro) und dem Straßenentwässerungsanteil (500000 Euro) bleiben etwa 1,9 Millionen Euro, die auf die Bürger umgelegt werden.

Rund ein Drittel werde über die Grundstücks- und zwei Drittel über die Geschossfläche umgelegt, erklärte Knöferl. Er geht davon aus, dass die Beiträge pro Quadratmeter Grundstücksfläche etwa drei Euro und bei der Geschossfläche etwa 17,70 Euro ausmachen werden. Bei einem durchschnittlichen Grundstück mache das etwa 9500 Euro aus, bei einem übergroßen Grundstück rund 14000 Euro, nannte Knöferl als Beispiel. Damit kommen auf die Grundstückseigentümer rund 2000 Euro weniger Kosten zu als ursprünglich erwartet.

Abgerechnet werden soll der Verbesserungsbeitrag in vier Raten. Die erste Rate wird heuer im Herbst fällig, die nächsten beiden im Frühjahr und Herbst 2020. Mit der Schlusszahlung rechnet Knöferl im Sommer 2021.

In den rund 1,8 Millionen Euro Kosten, die die Kommune an den Kanalbaumaßnahmen übernimmt, sind neben der Sanierung der Straßen auch die Straßenbeleuchtung sowie das Verlegen von Glasfaserleerrohren enthalten.

NEUE BERECHNUNG

Aresing (gdr) Neu berechnet hat die Gemeinde Aresing die Kosten für die Zusammenlegung aller Kläranlagen. Der Grund ist ein erfreulicher: Wegen einer neuen Förderrichtlinie gibt es deutlich mehr Zuschuss. Unterm Strich bedeutet das, dass die Kosten, die auf die Bürger umgelegt werden, um rund 800000 Euro auf 2,3 Millionen Euro gesunken sind.

Dis bisherige Planung sah vor, dass die drei Teichkläranlagen in Autenzell, Rettenbach und Niederdorf ab 2020 aufgelöst und die Ortsteile an Aresing oder Schrobenhausen angeschlossen werden. Für Autenzell hätte es keine Förderung gegeben, für die anderen beiden Ortsteile rund 850000 Euro.

Jetzt sieht alles anders aus. "Wir bekommen voraussichtlich 2,1 Millionen Euro Förderung", freute sich Bürgermeister Klaus Angermeier. Der einzige Haken daran: Die Maßnahme muss bis 31. Dezember 2021 abgeschlossen und mit den Bauunternehmen abgerechnet sein. Angermeier hofft, dass die Förderung über 2021 hinaus verlängert werden wird.

Die Gemeinde drückt trotzdem beim Zeitplan auf die Tube. Bereits heuer im Sommer plant die Gemeinde die Ausschreibung für die Arbeiten an der Kläranlage Autenzell. "Im Herbst, spätestens im Frühjahr soll es losgehen", so Bürgermeister Angermeier. Bei der Kläranlage Rettenbach "sind wir voll in der Planung". Auflösung und Anschluss nach Schrobenhausen ist für den Zeitraum 2020 bis 2021 geplant. Für die beiden Kläranlagen werde es zunächst keine Beitragserhebung geben, teilte Angermeier mit. Die Gemeinde gehe in Vorleistung und die Kosten würden anschließend umgelegt. Die Auflösung der Kläranlage Niederdorf ist für 2022 bis 2023 geplant.

Rund fünf Millionen kostet es voraussichtlich, alle drei Kläranlagen aufzulösen und zusammenzulegen. "Das ist eine grobe Kostenschätzung", betonte der Bürgermeister. Abzüglich der Förderung bleiben rund 2,9 Millionen übrig. Etwa 80 Prozent der Kosten, rund 2,3 Millionen Euro, werden umgelegt.

Ob die Summe über einen Verbesserungsbeitrag oder über Gebühren abgerechnet wird, muss der Gemeinderat noch entscheiden. Angermeier geht davon aus, dass das Gremium sich 2021 oder 2022 damit befassen wird. Entscheidet sich der Gemeinderat dafür, die komplette Summe über einen Verbesserungsbeitrag einzuziehen, wird die Erhebung in mehreren Raten erfolgen. Bei einem durchschnittlichen Grundstück geht der Bürgermeister von etwa 2000 Euro und bei einem übergroßen Grundstück von rund 3000 Euro aus.

Bürgermeister Klaus Angermeier in seinem Schlusswort: "Jetzt ziehen wir das durch und wenn wir alle zusammenhelfen, packen wir das auch. "

Gerlinde Drexler