Stephan Bachter, Volkskundler und Spezialist für Zauberbücher, stellt am Mittwoch, 30. Oktober, ab 19 Uhr im Stadtarchiv Augsburg, Zur Kammgarnspinnerei 11, in seinem Vortrag ein ganz außergewöhnliches Objekt vor: ein 310 Zentimeter langer und circa neun Zentimeter breiter, zusammengerollter Papierstreifen, der im Stadtarchiv verwahrt wird.
Unter dem Titel „Sigilla Salomonis“ enthält das Schriftstück Beschwörungsformeln, Zauberzeichen und Gebetstexte. Der Referent betrachtet diese Quelle im Kontext der Zauberbuch-Produktion des 18. Jahrhunderts und vergleicht die Augsburger Zauberrolle mit einem ähnlichen Stück aus Tübingen.
Dabei wird deutlich, wie im Schatten, den das Licht der Aufklärung warf, trivialisierte, fragmentierte und popularisierte magische Wissensbestände weiterhin verbreitet wurden.
Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei.
AZ
Artikel kommentieren