Nach fast einem Jahrhundert am historischen Standort im Schuberthof ist die Wohnbaugruppe (WBG) Augsburg Anfang August an ihre neue Adresse in der Bürgermeister-Ackermann-Straße 20 umgezogen. Am Montag wurde das Gebäude unter anderem gemeinsam mit Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzender Eva Weber sowie rund 150 Gästen feierlich eröffnet.
Für die Wohnbaugruppe habe mit dem Umzug ein neues Kapitel begonnen, beschreibt die WBG. Auf einem Teil des ehemaligen Deutsch-Amerikanischen Volksfestplatzes entstand in rund drei Jahren Bauzeit ihr neuer Firmensitz.
Neuer WBG-Standort soll zukunftssicher und nachhaltig sein
„Unsere Wohnbaugruppe sorgt für einen sozial ausgewogenen Wohnungsmarkt, sichert die baufachliche Qualität vieler unserer Schulen und Kindertagesstätten und übernimmt wichtige städtebauliche Aufgaben wie die Entwicklung der ehemaligen Kasernenflächen. Um dies auch künftig zu gewährleisten, braucht es einen zukunftssicheren Standort, an dem das Unternehmen weiter wachsen kann“, betonte Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Eva Weber.
Die neue Firmenzentrale biete zeitgemäße, barrierefreie Arbeitsplätze und trage dem Thema nachhaltiges und klimafreundliches Bauen Rechnung. Für das Gebäude strebt die Wohnbaugruppe die Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an. Hierfür wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel wurde das Gebäude als Effizienzhaus 40 EE, dem höchsten energetischen Standard für Nichtwohngebäude, realisiert.
46,1 Millionen Euro Kosten für neue Zentrale
Geheizt wird mittels Fernwärme, gekühlt mit Grundwasser. Auch die Dachfläche spielt eine besondere Rolle: Zum einen wurde ein Teil davon als Biodiversitätsdach bepflanzt, zum anderen speichert das Retentionsdach Regenwasser zwischen, um die Auswirkungen von Starkregenereignissen zu minimieren. Eine Photovoltaik-Anlage liefert Strom für den Eigenverbrauch.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für das neue Firmengebäude unter Berücksichtigung des Zuschusses für die hohe Energieeffizienz auf 46,1 Millionen Euro.
Schuberthof stieß an Grenzen
Bislang hatte das städtische Unternehmen, das 1927 gegründet wurde, seinen Verwaltungssitz im Schuberthof, einem Einzelbaudenkmal im Bauhausstil. Dieses wurde ursprünglich als Wohngebäude konzipiert, der Kopfbau aber für Büros umgenutzt. Um die Flächen in den vergangenen Jahren noch leicht zu erweitern, erfolgten weitere Umbauten sowie im Jahr 2020 die Aufstellung eines provisorischen Pavillons im Innenhof. Beide Maßnahmen hätten die Raumnot allerdings nur bedingt abmildern können, so die WBG.
„Bereits seit Beginn meiner Tätigkeit haben wir uns Gedanken gemacht, welche räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten es für die Wohnbaugruppe gibt“, erklärt Geschäftsführer Mark Hoppe. „Nachdem mit unseren wachsenden Aufgaben auch die Anzahl unserer Mitarbeitenden gestiegen ist – in zehn Jahren von 134 auf 183 –, stießen wir im Schuberthof an unsere Grenzen.“ In der neuen Firmenzentrale konnten zudem die bisher räumlich voneinander getrennten Bereiche Verwaltung und Werkstatt an einem Standort zusammengeführt werden.
AZ
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