Für mehr Tierwohl
V-Partei will Verbot von Pferden beim Augsburger Plärrerumzug

18.08.2024 | Stand 19.08.2024, 16:14 Uhr |

Wenn es nach der V-Partei geht, soll es künftig keine Pferdekutschen mehr auf dem Augsburger Plärrerumzug geben. Foto: Maximilian Tauch

Keine Pferde auf dem Plärrerumzug, das fordert nun die Augsburger V-Partei. Stadtrat Roland Wegner hat einen entsprechenden Antrag an Oberbürgermeisterin Eva Weber gestellt.



Der Plärrerumzug wird am kommenden Samstag in der Augsburger Innenstadt veranstaltet. Teilnehmen werden insgesamt 91 Organisationen und Vereine. Wie Roland Wegner anmerkt, hätten 16Teilnehmende eine Pferdekutsche angemeldet. Auch Oberbürgermeisterin Weber ist traditionell zusammen mit Ministerpräsident Markus Söder in einer Pferdekutsche unterwegs. „Insgesamt sollen beim Plärrerumzug 2024 nach aktueller Planung über 40 Pferde benutzt werden“, kritisiert Wegner.

Er möchte seinem Antrag zufolge nun „die Nutzung von Pferdekutschen im Stadtgebiet“ untersagen. Es gehe ihm um das Tierwohl, sagt Wegner. „Pferde werden gezwungen, auf harten Straßen, Asphalt oder Pflaster, körperliche Leistungen zu erbringen, was zu gesundheitlichen Problemen wie Hufschäden, Lahmheit und Muskelverspannungen führen kann.“

Plärrerumzug: Eine „stundenlange Strapaze“ für die Pferde

Die Tiere würden zudem einer Vielzahl von weiteren Stressfaktoren ausgesetzt, wie lauten Geräuschen, Abgasen, Menschenmengen, Wetterereignissen, sei es Hitze oder Gewitter, Peitschenschlägen und ungewohnter Umgebung. „Für den Augsburger Plärrerumzug müssen sich die Pferde schon Stunden vor dem eigentlichen Beginn an einem Sammelpunkt einfinden und sind damit einer stundenlangen Strapaze fernab ihrer gewohnten Umgebung ausgesetzt“, so Wegner.

Um den Tieren unnötiges Leid zu ersparen, sollten Pferde bei öffentlichen Veranstaltungen in Augsburg nicht mehr zugelassen werden, so sein Fazit.

Er weist zudem darauf hin, dass Pferde Fluchttiere sind und durch laute Geräusche oder unerwartete Bewegungen leicht erschrecken könnten. „Dies kann zu schweren Unfällen führen, bei denen sowohl Menschen als auch Tiere zu Schaden kommen können“. Andere Städte wie Paris, London, Rom, Palma de Mallorca und Barcelona hätten es vorgemacht und Pferdekutschen verboten, führt Wegner weiter aus. Für Veranstaltungen wie den Plärrerumzug könnten beispielsweise Rikschas, Cabrios oder elektrische Droschken eingesetzt werden.

jaf

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