Die IG Metall will im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöhen. In Augsburg legten Beschäftigte am Montag daher gleich in drei Betrieben die Arbeit nieder und kamen zu Kundgebungen und Demozügen zusammen.
Am Heinrich-von-Buz-Tor von MAN trafen sich die Mitarbeiter von MAN Energy Solutions, MT Aerospace und Manroland Goss Web Systems ab 9.30 Uhr. Wie die Gewerkschaft im Nachgang berichtet, beteiligten sich rund 1000 Warnstreikende. Sie zogen über die Stadtbachstraße in Richtung MAN-Hochhaus, wo eine gemeinsame Kundgebung stattfand.
„Die Arbeitgeber haben das Gespür für ihre Beschäftigten verloren, wenn sie glauben, ihr aktuelles Angebot spräche von Wertschätzung“, sagte Roberto Armellini, Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg. Silvia Pröll, Betriebsrätin der MAN Energy Solutions und Mitglied der Verhandlungskommission Bayern, betonte: „Unsere Leistungen müssen gesehen und geschätzt werden. Das trägt zu Motivation und Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei.“ Besonders die Auszubildenden seien dabei nicht außer Acht zu lassen. „Sie sind oft besonders betroffen“, so Pröll weiter. Die Wirtschaft brauche jeden Auszubildenden und alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Wir sind es, die die Arbeit leisten, wir wollen auch unseren gerechten Anteil“, sagte Pröll.
Die Gewerkschaft fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten bislang nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten. Die Friedenspflicht war Anfang voriger Woche ausgelaufen. Warnstreiks sind daher nun jederzeit möglich.
jaf
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