Augsburg
Schulanfang: Was Eltern tun können, um ihr Kind gut zu begleiten

05.09.2023 | Stand 26.06.2024, 1:34 Uhr |

Foto: KJF Augsburg / Carolin Jacklin - Nach den Sommerferien steht für viele Kinder die Einschulung bevor: Für die Kindergartenkinder ist dies häufig eine große Freude, aber auch eine große Herausforderung.

Gefüllte Schultüten, bunte Schulranzen und endlich wie die Großen in die Schule gehen: Viele Kinder können das kaum erwarten. Die Schulzeit bedeutet aber auch eine enorme Umstellung für die Sechs- oder Siebenjährigen, denn von erfahrenen Kindergartenkindern werden sie plötzlich zu Schulneulingen. Der Schulalltag verlangt außerdem viele Kompetenzen und Fähigkeiten. Es wird erwartet, dass die Kinder länger ruhig sitzen, Gelerntes auf Kommando abrufen und soziale Kompetenzen besitzen. In der Regel bereitet das letzte Kindergartenjahr gezielt auf die Schulzeit vor. Körperliche Voraussetzungen wie gutes Sehen und Hören klärt der Kinderarzt bei den empfohlenen U-Untersuchungen ab. Was können Eltern tun, um ihr Kind gut zu begleiten?

"Eltern wollen ihren Nachwuchs bestmöglich auf die Herausforderungen der Schule vorbereiten. Manchmal kann es da passieren, dass sie ihre eigenen Befürchtungen und Sorgen ungewollt an ihr Kind herantragen und sich dieses unter Druck gesetzt fühlt, noch bevor es auch nur einen Schritt in die Schule hineingesetzt hat", sagt Tobias Engelschalk von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der Katholische Jugendfürsorge Augsburg (KJF). "Hilfreicher ist es, wenn Eltern statt Druck eine positive Grundeinstellung gegenüber der Schule vermitteln. So kann das Kind freudig, gespannt und unbekümmert der Einschulung entgegengehen und seiner natürlichen Lernbegierde folgen."

So können Eltern ihre Kinder auf die Einschulung vorbereiten: Etwa durch gemeinsames Basteln, denn beim Basteln erwirbt das Kind viele Fähigkeiten, die in der Schule nützlich sind, wie den Umgang mit Stift und Schere sowie ruhiges Sitzen. Angefangene Projekte zu beenden, trainiert außerdem das Durchhaltevermögen. Eltern können Hilfe anbieten, ihr Kind für gelungene Arbeiten loben und es ermutigen, wenn etwas nicht klappt. Über Gesellschaftsspiele lässt sich darüber hinaus der Umgang mit Erfolg und Misserfolgen üben. Die KJF empfiehlt zudem, den Schulweg gemeinsam zu gehen. Schon vor dem ersten Schultag können Eltern den Weg zur Schule gemeinsam mit dem Kind ablaufen. Mit der Zeit wird das Kind den Weg auch alleine meistern können – und stolz darauf sein. Wichtig dabei sei es auch, mit dem Kind Lösungsmöglichkeiten für häufige Schwierigkeiten wie zum Beispiel einem verpassten Bus zu sprechen.

Eltern können gemeinsam mit dem Kind einen eigenen Arbeitsplatz einrichten, an dem das Kind später Hausaufgaben erledigen und lernen kann. Ein eigener Ort fürs Lernen hilft dabei, Freizeit und Hausaufgaben zuhause zu trennen und fördert auch die Konzentration.

In der Schule wird mehr Eigenverantwortung vorausgesetzt als im Kindergarten. Eltern können die Selbständigkeit ihres Kindes fördern, indem sie es geeignete Aufgaben alleine erledigen lassen, zum Beispiel den Tisch zu decken.

Auch sei es wichtig, sich die Stärken und Schwächen des Kindes bewusst zu machen, so Berater Engelschalk. Dadurch können Eltern besser reagieren, beispielsweise etwas gezielt üben oder die Lehrkraft über Schwierigkeiten informieren. (pm)


Katholische Jugendfürsorge

KJF-Erziehungsberaterinnen und Erziehungsberater helfen kostenfrei bei Fragen rund um Erziehung und Familienalltag. Sie unterliegen der Schweigepflicht. Alle Standorte und Ansprechpersonen unter www.kjf-kinder-jugendhilfe.de/erziehungsberatung. Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.

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