von Janina Funk
Die Anzahl der Bio-Höfe im Augsburger Umland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2020 noch 87 Landwirtschaftsbetriebe, die in Augsburg – und vor allem im Landkreis Augsburg – nach Bio-Standards wirtschafteten, sind nunmehr 105 Bio-Betriebe zu verzeichnen. Dies geht aus den Stadtratsunterlagen zur "Öko-Modellregion" hervor. Der städtische Umweltausschuss hat sich daher für eine Fortführung des Projekts "Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg" ausgesprochen, das es seit 2019 gibt und das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird.
Das Projekt hat zum Ziel, die regionale ökologische Lebensmittelerzeugung zu unterstützen. Wie die Stadtverwaltung in ihrer Beschlussvorlage ausführt, seien seit Beginn des Programms zudem verschiedene Liefergruppen etabliert worden. Die Öko-Modellregion kooperiere beispielsweise mit der Bio-Vermarktungsgesellschaft Pöttmes. Aktuell umfasse diese Liefergruppe elf Bio-Landwirte aus der Region, deren Ernteumfang sich für die Jahre 2022 und 2023 auf jeweils rund 600 Tonnen belief. Der "BioBierBund" setze als weitere Liefergruppe auf regionalen Anbau und lokale Vermarktung von Bio-Braugerste. Gemeinsam mit der Öko-Modellregion Paartal waren 2023 drei Landwirte und zwei Brauereien aus Augsburg sowie zwei Landwirte und zwei Brauereien aus dem Paartal an diesem Verbund beteiligt. Sie setzten 25 Tonnen Malz und 45 Tonnen Gerste um. Zudem gebe es Kooperationen für vorverarbeitete Produkte, die insbesondere in der Verpflegung etwa in Kitas, Schulen, Mensen, Restaurants und Betriebskantinen Verwendung fänden.
Der Öko-Modellregion stehen Fördermittel für die Umsetzung von Kleinprojekten zur Verfügung. 2022 seien rund 18.000 Euro unter anderem für die Umrüstung von Hofläden ausgereicht worden. 2023 sei beispielsweise die Ausstattung zur Herstellung von Obstsäften und Material zur Weidehaltung von Rindern gefördert worden. Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von 47.000 Euro bewilligt.
Voraussetzung für eine Verlängerung des Programms ist, dass der Eigenanteil der beteiligten Institutionen gesichert ist. Die Eigenanteile der Projektpartner ReAL West, Naturpark Westliche Wälder, Lech-Wertach-Interkommunal sowie der Landschaftspflegeverbände des Landkreises Augsburg und der Stadt Augsburg seien zugesichert worden, so die Stadtverwaltung.
Den Eigenanteil der Stadt Augsburg kalkuliert die Verwaltung auf um die 70.000 Euro ab Januar 2025 für die kommenden drei Jahre. Dafür erteilte der Umweltausschuss seine Zustimmung. Wie die Stadtverwaltung ferner berichtet, seien mit den Verantwortlichen des Landkreises Augsburg bereits Gespräche geführt worden. "Es wurde sich hierbei positiv zur Weiterführung des Projekts geäußert", heißt es in der Vorlage. Auch im Kreistag sei zur Öko-Modellregion berichtet worden und es habe positive Resonanz gegeben. "Die Fortführung der Öko-Modellregion ist gewünscht", so die Verwaltung. Die Abstimmung zur Gewährung des Eigenanteils sei im Kreisausschuss für Anfang April geplant.
Die Öko-Modellregion trage unter anderem entscheidend dazu bei, "dass wir den Anteil von Bio-Essen in den städtischen Kitas auf über 65 Prozent steigern konnten", bilanziert Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender der Augsburger Grünen. Die Grünen-Fraktion hatte gemeinsam mit dem Koalitionspartner CSU den Antrag auf Verlängerung des Projekts gestellt. "Angesichts der hohen Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, der erwünschten Steigerung der regionalen Lebensmittelversorgung und der Wichtigkeit, ein gesundes Ökosystem in und um Augsburg zu bewahren, setzen wir uns für eine Fortführung ein", so Josef Hummel, umweltpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion. (jaf)
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