Die Sonderausstellung „Ganz schön giftig! Teil 3: Insekten, Spinnen und Tausendfüßer“ im Naturmuseum Augsburg ist nur noch wenige Wochen zu sehen. Passend zu einem aktuellen Kinofilm verzeichnet das Museum nun einen Neuzugang in der Ausstellung: die Nosferatu-Spinne.
In zwei getrennte Terrarien sind eine weibliche und eine männliche Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) im Museum eingezogen. Durch ihren massigen Körperbau mit knapp zwei Zentimetern Körperlänge und einer Beinspannweite bis zu sechs Zentimetern gehören sie zu den eindrucksvollsten Spinnen Mitteleuropas. Ihren Namen verdanken sie der Zeichnung auf ihrem Vorderkörper, die an den Kopf des Vampirs aus dem Stummfilm-Klassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ erinnern soll, dessen Remake gerade in den Kinos läuft.
Gerne auch in Wohngebäuden
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Nosferatu-Spinne ist die westliche Mittelmeerregion sowie Nordafrika. Globalisierung und Klimaerwärmung haben die Ausbreitung der Art in Mitteleuropa ermöglicht. „Spätestens seit 2022 kommt Zoropsis in ganz Deutschland vor – mittlerweile auch in Augsburg“, erklärt das Naturmuseum. Im Freiland lebten die Spinnen am Boden lichter Wälder, verborgen unter Steinen, Rinden oder ähnlichen Verstecken. Auch halten sie sich laut Naturmuseum gerne in Wohngebäuden auf. „Dort finden sie insbesondere in der kalten Jahreszeit einen geschützten Lebensraum.“ Die Nosferatu-Spinne sei eigentlich scheu und versuche, bei Bedrohung zu fliehen. Werde sie jedoch in die Enge getrieben, könne sie sich auch durch Beißen verteidigen, weiß das Naturmuseum über den neuen Gast zu berichten.
Giftwirkung vergleichbar mit Folgen eines Wespenstichs
„Dabei gehört sie zu den wenigen heimischen Spinnen, die mit ihren Giftklauen die menschliche Haut an empfindlichen Stellen durchdringen können“, so das Museum weiter. Sowohl der Biss als auch das Gift seien für Menschen in der Regel harmlos. Schmerzintensität und Giftwirkung vergleicht das Museum mit den Folgen eines Wespenstichs. Es können Rötungen und Schwellungen im Bereich der Bissstelle auftreten, die aber meist nach einigen Tagen von selbst wieder abklingen.
Mehr über die Nosferatu-Spinne und ihre giftigen Gesellen erfahren die Besucher der Ausstellung im Naturmuseum, die aufgrund großer Beliebtheit bis Sonntag, 2. Februar, verlängert wurde. Ziel der Ausstellung sei es, über das „Wesen und den Wert dieser zu Unrecht dämonisierten und bekämpften Tiere aufzuklären“. Schautafeln, Videobeiträge, Schauvitrinen sowie Modelle und Präparate aus den Sammlungen des Museums sollen dazu spannende Einblicke in das Reich der kleinen Gifttiere vermitteln. Höhepunkt der Schau sind auch im letzten Teil der Ausstellungsreihe die lebenden Gifttiere in ihren ausbruchssicheren Terrarien.
AZ
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