Premiere am 21. September
Nibelungen neu interpretiert: Staatstheater Augsburg eröffnet die neue Spielzeit mit „hildensaga“

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 17:00 Uhr |

Katja Sieder und Jenny Langner sind die beiden Hilden der „hildensaga“. Foto: Jan-Pieter Fuhr

Mit der erst 2022 uraufgeführten Überschreibung der Nibelungensage machte der österreichische Autor Ferdinand Schmalz aus der althergebrachten „Heldensaga“ die feministische „hildensaga. ein königinnendrama“. Mit einer Neuinszenierung in der Regie von Axel Sichrovsky eröffnet das Staatstheater Augsburg die Spielzeit 2024/25 am Samstag, 21. September, auf der Brechtbühne.

„Im Kontrast zur Original-Fassung entwickelt das Augsburger Produktionsteam eine andere Fantasie für das Finale und setzt so eigene Akzente für eines der derzeit meistgespielten Dramen“, kündigt das Staatstheater Augsburg an.

Der 1985 geborene Autor Ferdinand Schmalz beleuchtete als Auftragsarbeit für die Wormser Festspiele den Mythos Nibelungensage für die Gegenwart, indem er die bestehenden Machtverhältnisse in Frage stellte. Die beiden Hilden, Kriemhild und Brünhild, werden bei Schmalz zu Verbündeten, die sich in einer von Männern dominierten Welt zur Wehr setzen.

Für Regisseur Axel Sichrovsky sei neben der besonderen thematischen Relevanz vor allem die Struktur des Stücks eine reizvolle Herausforderung: „Für mich ist die ,hildensaga‘ eine mit unglaublicher sprachlicher Wucht daherkommende Gesellschaftskritik im Mantel des Epos. Das Stück beginnt als Komödie und endet als Tragödie. Mich interessiert hier, was nach der finalen Revolution geschieht: Wie kann es nach einem solchen Gewaltausbruch weitergehen?“

Die beiden Titelrollen werden von den langjährigen Staatstheater-Schauspielerinnen Katja Sieder (Brünhild) und Jenny Langner (Kriemhild) übernommen. Die weiteren Rollen sind mit Ute Fiedler, Elif Esmen und Natalie Hünig (drei Nornen), Gerald Fiedler (Wotan), Paul Langemann (Siegfried), Thomas Prazak (Gunther), Sebastian Müller-Stahl (Hagen) sowie Kai Windhövel (Gernot) und Patrick Rupar (Giselher) besetzt. Elf der 18 Mitglieder des Schauspiel-Ensembles am Staatstheater Augsburg sind so direkt in dieser ersten großen Produktion der Saison auf der Bühne zu erleben.

Schuld und Bühne

Bereits vor der Premiere beschäftigt sich das Format „Schuld und Bühne“ mit „hildensaga“. Gemeinsam mit zwei Schauspielern und unterstützt von einem realen Staatsanwalt, werden die im Stück behandelten Straftaten von leitendem Regisseur David Ortmann unter die Lupe genommen und fachkundig juristisch eingeordnet. Beginn ist um 20 Uhr am Samstag, 14. September, in der Augsburger Kresslesmühle.

Alle Termine, Tickets und weitere Informationen gibt es im Internet auf staatstheater-augsburg.de.

AZ

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