Das Lettl-Museum für surreale Kunst in Augsburg gibt es inzwischen seit fünf Jahren. Der Augsburger Wolfgang Lettl (1919 bis 2008) gilt als einer der wichtigsten Künstler des Surrealismus in Deutschland. Momentan sind im Museum rund 150 Kunstwerke zu sehen. Nun hat die neue Sonderausstellung „Der heitere Surrealismus“ begonnen, die bis zum November im kommenden Jahr dauern wird.
Passen „Surrealismus“ und „heiter“ überhaupt zusammen, fragen die Ausstellungsmacher. Schauen und schauten Surrealisten nicht meist in die Abgründe der Seelen, wo sie oft zerstörerische Wesen fanden?
Lettl selbst beschrieb 1999 in seinem Vortrag: „Surrealismus in Bayern“ im Blick auf die klassischen Surrealisten: „Lange Zeit, und ein bisschen immer noch, war Surrealismus als abseitig verpönt und das war kein Wunder, denn etliche seiner Vertreter gaben sich alle Mühe, sich verrückt zu benehmen und jedermann einerseits mit ihrer Arroganz vor den Kopf zu stoßen und sich andererseits mit pseudophilosophischen Hanswurstereien interessant zu machen. Aber unter diesem oft lächerlichen, im Übrigen aber medienwirksamen, Erscheinungsbild verbargen sich seelische Not und Zweifel an allem, an Gott und jeglichem Sinn des Daseins. Sinnlosigkeit und Kälte, Zynismus und Frivolität sprechen aus ihren Bildern, und immer wieder das krankhafte Bedürfnis, zu provozieren.“
Lettl hingegen habe viele „heitere“ Bilder gemalt, so die Kuratoren. „Heiter“ sei aber auch als offener Begriff zu verstehen, das fange beim Wetter an, wie beispielsweise auf dem Bild „Der Rückweg“, das neben vielen anderen in der Sonderausstellung zu sehen ist. Weitere Informationen unter museum.lettl.de.
AZ
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